Dienstag, 1. Januar 2008

044) Knospenbestimmung an Winterbäumen

Schönes Neues Jahr!

Kalt und grau begrüßt uns das Neue Jahr – alles Leben scheint stillzustehen. Vieles ruht wirklich, steht aber doch in den Startlöchern. Wenn wir jetzt spazieren gehen, sehen wir die Bäume schwarz und kahl in den Himmel ragen – wie Skelette tanzen die einzelnen Äste im kalten Wind. Kein Vergleich zu der grünen Pracht, die uns im Sommer auf den gleichen Wegen erfreut hat. Und doch, wer genau hinschaut, spürt und sieht überall das neue Leben. Jede Knospe zeugt vom Lebenswillen in dieser kalten Zeit.

Wer jetzt die Knospe eines Zweiges mit den Fingernägeln aufkneift, findet darin gut aufgefaltet und noch ganz klein die Blätter und Blüten des kommenden Frühlings. Das Graubraun der Rinden und meisten Knospen täuscht über das pulsierende Leben im Innern der Bäume hinweg.

Schneidet von verschiedenen Bäumen einen kleinen Zweig ab und stellt sie in eine Vase. Stellt sie hell und warm auf und beobachtet in den kommenden Tagen was passiert. Denn langsam kommt wieder sichtbar Leben in die Knospen. Das Wasser füllt die ganz fein gefalteten Blätter langsam und die unscheinbaren Knospen brechen auf. Es ist gut zu beobachten, wie sie anfangen zu wachsen, wie bei den Barbarazweigen im Dezember. Die warme Luft hat sie aus dem Winterschlaf geholt... Und an den Blättern, die jetzt zum Vorschein kommen, erkennt Ihr vielleicht sogar den ein oder anderen Baum.

Einige Bäume sind anhand der Knospen und Äste auch gut im Winter bestimmenbar. Versucht auf dem nächsten Spaziergang einmal, Winterbäume zu bestimmen. Im Folgenden gibt es die Beschreibung für 6 verschiedene einheimische Bäume mit Zeichnungen der Zweige mit Knospen. Und plötzlich stehen da wieder Birken, Eichen, Buchen und andere Freunde des Sommers:

BIRKE
Die Knospen sind klein, spitz, fest, mittelbraun, spiralig angeordnet (wechselständig), abstehend, mit Wachs überzogen und leicht klebrig
Die Zweige sind dünn, hängend, braun, glänzend und am Ende sind Kätzchenknospen für das kommende Jahr.




EICHE
Die Knospen sind dick, eiförmig, braun, rundlich, stark geschuppt und wechselständig, am Zeigende gehäuft vorkommend.
Die Zweige sind an den jungen Trieben kahl glänzend, sonst grünbraun oder grau, oft unregelmäßige, dicke, abstehende Äste, am Ende gehäuft Knospen.




ESCHE
Die Knospen sind fest und gegenständig. Der einzige Baum mit fast kohlschwarzen Knospen. Die Endknospen sind deutlich größer als die Seitenknospen.
Die Zweige bilden dicke Jungtriebe. Diese sind glänzende grüngrau und werden später grau mit aufstrebenden Ästen.




KASTANIE
Die Knospen sind sehr groß,bis 3 cm lang und 1,5 cm dick, sehr klebrig, glänzend, dunkelbraun bis rötlich und gegenständig.
Die Zweige bilden sehr starke Jungtriebe. Sie sind und bleiben kahl und rotbraun bis graubraun. Die Triebe der unteren Äste hängen herab, während die oberen Äste steil nach oben gerichtet sind.




LINDE
Die Knospen sind eiförmig, braunrot bis rot mit wenig Knospenschuppen, wechselständig und stehen ab.
Die Zweige sind relativ dick behaart und wachsen fast immer etwas im Zickzack, mit einer Knospe an jeder Krümmung. Die Äste können recht dick werden.




ROTBUCHE
Die Knospen sind sehr lang, spindelartig, hellbraun, dünn und spitz und mit vielen Knospenschuppen. Die Seitenknospen stehen lang vom Zweig ab.

Grafiken: G. Kerekes

Viel Spaß beim Bestimmen und Kennenlernen der Heimat.

Macht alle MIT!

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