Donnerstag, 3. Januar 2008

045) Lecker: Internationales Jahr der Kartoffel 2008

Bildquelle: www.pixelio.de/ Bolliger Hanspeter

Sie schmeckt!

Sie ist gesund!

Sie ernährt einen großen Teil der Welt!


Deshalb ruft Die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2008 zum Internationalen Jahr der Kartoffel 2008 aus. Das verbreite ich auch gerne hier in den Naturtipps, denn die Kartoffel ist nicht nur zur Alkohol-, Stärke-, Chips- und Pommesproduktion eine wichtige Ackerfrucht. Nein!

Sondern sie ist weltweit ein Basisnahrungsmittel. Dieses geht aus der Schweizer Seite der UNESCO hervor. Danach soll dieses Jahr dabei helfen, den potentiellen Beitrag der Kartoffel zur Bekämpfung des Hungers hervorzuheben. Außerdem soll es laut UNESCO koordinierte Anstrengungen fördern, um die Probleme und Herausforderungen zu lösen, die sich aus der Senkung der Produktivität aus der Erschöpfung der Naturschätze und aus den Umweltproblemen sowie aus den Artenvielfaltverlusten in den derzeitigen Systemen der Kartoffelproduktion ergeben.

Das Jahr wird von der Welternährungsorganisation (oder Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) FAO, in Zusammenarbeit u.a. mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP organisiert.

Übrigens: Die Kartoffel stammt ursprünglich aus den Anden. Allein in Peru sind über 3000 einheimische Sorten erfasst. Eine Sortenvielfalt, die hierzulande nur zu beneiden ist! Und sie gehen so bewußt mit ihren Sorten um, daß das dortige Programm T’ikapapa mit einem der fünf SEED-Awards der UNO für 2007 ausgezeichnet wurde. Es dient der Verpackung und Vermarktung speziell ausgewählter einheimischer Kartoffelsorten in Peru.

Aber wir sind als Kartoffelkunden ja auch meist leicht zufrieden zu stellen. Da ist vielleicht von den Eltern noch der ein oder andere Sortenname im Kopf hängen geblieben, die feste Sieglinde, die beliebte Linda oder die mehlige Granola, aber das war es dann auch. Im Supermarkt schauen wir höchstens noch auf das Etikett um zu sehen, ob die Sorte mehlig oder festkochend ist. Weitere Feinheiten betreff Sorteneigenschaften sind uns unbekannt - oder unwichtig? Daß es Früh- und Spätkartoffeln gibt, ist doch gleich, hauptsache, es gibt möglichst früh im Jahr schon frische Ernte. Ob einheimisch oder aus fernen Landen importiert ist uns dabei egal...

Zum Glück gibt es noch Vereine, die sich auch in Deutschland um der Erhalt einer Sortenvielfalt bemühen. Zum Beispiel der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.. Denn wichtig für die Zukunft ist der Erhalt möglichst vieler verschiedener Genreserven. Dazu können wir auch mir unserem Kaufverhalten beitragen, indem wir bewußt spezielle Sorten kaufen, bei dem Bauern auf dem Markt einheimischen Kartoffeln kaufen oder gleich beim Biobauern robuste Biosorten bestellen. Und wer einen Gemüsegarten hat, kann auch einfach mal alte oder unbekannte Sorten anpflanzen und probieren. Das Saatgut dazu kann zum Teil online bestellt werden. Denn durch unsere Anfragen finanzieren wir den Erhalt dieser alten Sorten.

Bildquelle: www.pixelio.de/ Gisela Enders

Für Schulen mit einem Schulgarten kann es jetzt zum Jahr der Kartoffel doch mal interessant sein, verschiedene Sorten anzupflanzen und die Knollen, Pflanzen und Blüten zu vergleichen. Da gibt es weißblühende, lilablühende und auch rosablühende. Welche, die vor den Sommerferien geerntet werden können, und welche, die erst nach den Sommerferien erntereif sind. Da gibt es runde und lange Sorten. Kartoffeln mit brauner oder blauer Schale, mit weißem, gelbem oder auch lila Fruchtfleisch.

Unterrichtshilfen zur Kartoffel gibt es zum Beispiel bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zum Download.

Holen wir die Kartoffel aus ihrem Schattendasein in unseren Küchen und Köpfen, auch wenn sie ein Nachtschattengewächs ist. Geben wir ihr eine Chance, unsere Speisezettel bunter und unseren Körper gesünder zu machen.

Nutzen wir das Internationale Jahr der Kartoffel zu einem bewußteren Jahr mit der Kartoffel!

Übrigens ist die offizielle, englischsprachige Internetseite zum Jahr der Kartoffel mit einem interessanten Film versehen. Denn diese Knolle ist wirklich mehr, als nur eine Erdfrucht, die in Europa anfangs für giftig gehalten und lediglich als Zierblume gepflanzt wurde.

Bildquelle: www.pixelio.de/ Hans-Peter Reichartz

Macht alle Mit!

Nehmt die Knolle wieder öfter in die Hand, als Reibekuchen, Salzkartoffel, Kartoffelklöße oder oder oder...
Guten Appetit!


Welche Erfahrungen habt ihr mit der Kartoffel gemacht, im Garten/ in der Küche?
Steht sie bei Euch regelmäßig auf dem Speiseplan?
Habt Ihr ein Lieblingsrezept?
Kennt Ihr verschiedene Sorten?
Welches ist warum Eure Lieblingssorte?
Schreibt in einem Kommentar darüber...

Nachtrag vom 19. März 2008:

Soeben habe ich folgenden Artikel über ein Freilandprojekt von Genkartoffeln gefunden:
Testanbau für Gentech-Knolle Amflora in Brandenburg geplant

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