Montag, 14. Januar 2008

057) Keime, Sprossen und Grünkraut selber gezogen

Bild: www.pixelio.de/ Dirk Schmidt

Der Winter zieht sich dahin, mal mit Sonnenschein, mal mit Nebel und Regen und manchmal sogar mit Eis und Schnee. Die Abwechslung in der saisonalen Küche läßt für einige zu wünschen übrig. Da ist es nur zu verführerisch, sich über importierte Gewächshaustomaten, südliche Zucchinis oder anderen saisonfremden importierten Gemüsen den Speiseplan aufzuheitern - auf Kosten von Natur und Gesundheit.

Das muß nicht sein! Eine schöne Ergänzung zum Wintergemüse sind Sprossen und Keime!
Sie können leicht in der eigenen Küche gezogen werden, verfeinern den Speiseplan und sind super gesund. Und Kinder haben Spaß, wenn sie ihr selbst gezogenes Gemüse aufessen dürfen :-)

Aber ersteinmal ist da die Frage, was genau denn nun "gezogen" werden soll und wo der Unterschied zwischen Keimen, Sprossen und Grünkraut ist. Da hilft uns die Seite Sprossen-selbstgemacht.de sehr schön weiter. Die Reihenfolge verrät es dabei schon:

1) Keim

Was wir als "Keim" bezeichnen, ist eigentlich schon der Keimling. Denn der Keim ruht im Samenkorn selber und wartet auf die Gelegenheit zum Keimen. Der Keimling als umfaßt die ganze aus dem Samenkorn frisch aufgequollene (geschlüpfte) Pflanze.

2) Sprossen

Die Sprossen sind biologisch gesehen die kurz darauf deutlich sichtbar werdenden Stengel und Blättchen. Wenn es um die Sprossenzucht geht, gehören die eventuell bereits mit gebildeten Wurzeln dazu. Sie sind, je nachSorte, nach 3 bis 7 Tagen erntereif

3) Grünkraut

Das verrät uns schon der Name: die Sprosse hat sich bereits grün verfärbt, die Blätter wachsen am Stengel gezielt nach oben. Die Wurzeln haben sich ebenfalls orientiert und nach unten hin verwurzelt. Hier ist die Gartenkresse in den kleinen Döschen am bekanntesten. Sie kann gekauft, aber eigentlich auch recht einfach selber gezogen werden.

Warum, außer weil es lecker ist, lohnt sich die Sprossenzucht daheim?
Nun, alle drei enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe und darüberhinaus noch Pflanzensekundärstoffe. Weshalb anfallendes Spül- oder Einweichwasser übrigens gut geeignet ist zum Blumengießen. Vitamin A und B1 sind 4mal mehr und Vitamin C sogar bis zu 32 mal mehr vorhanden als im vrherigen Saatgut. Und dann sind da noch so gesunde Mineralstoffe wie z. B. Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor und Zink. Zusätzlich enthalten sie reichlich hochwertiges Eiweiß. Kohlenhydrate werden während des Keimens ständig ab- und umgebaut, darunter auch diejenigen, die für Blähungen verantwortlich gemacht werden. Daher sind laut AOK Ernährung von A - Z fast alle Keimlinge im Vergleich zu den Körnern, Samen und Hülsenfrüchten bekömmlicher.
Eine übersichtiliche Liste über die wichtigsten Stoffe gibt es z.B. auch unter sprossen-selbstgemacht.de.

Bild: www.pixelio.de/ Claudia Hautumm
Viele Sämereien sind zur Sprossenzucht geeignet, allerdings immer darauf achten, daß sie sauber, chemisch unbehandelt und zum Verzehr geeignet sind!

Wie wird aus den Körnern die begehrte Ernte?


Ganz schnell gesagt: In Wasser einweichen - feucht, warm, luftig und sauber halten und warten...
Etwas genauer: Anfangs kann es ein dunkler Ort sein, ab dem 2. Tag sollten die Keimlinge jedoch Licht haben. Aber bitte keine direkte Sonneneinstrahlung, sonst trocknen sie zu leicht aus. Bei Raumtemperatur von 21 °C sind die Sprossen je nach Sorte nach 2 bis 5 Tagen reif für die Ernte. Um einem möglichen Bakterien- oder Schimmelbefall vorzubeugen, sollten die Keimansätze 2 - 3 mal täglich gut gespült werden.
Laßt Euch bei der Ernte nicht in die Irre führen, zum Teil sehen die feinen Seitenwürzelchen aus wie Schimmelbefall... Die Nase hilft da häufig weiter. Bei Zweifeln allerdings lieber entsorgen, aber einen Teil zum Testen weiterhalten - denn Schimmel entwickelt sich schließlich eindeutig anders weiter als Wurzeln. Und so lernt Ihr für die nächste Ernte...
Laut dem Beitrag Sprossen: Gesundheit von der Fensterbank bei gesundheit.de halten sich die fertigen Sprossen luftdicht aufbewahrt ca. 2 Tage im Kühlschrank. TIPP: Ich beginne mit der Ernte immer schon 1 Tag vor dem optimalen Zeitpunkt und habe dann 1 Mahlzeit länger etwas vom Ansatz. So lohnt sich die Arbeit z.B. auch in einem einpersonen Haushalt eher.

Eine ausführlichere und anfängergeeignete Anleitung gibt es z. B. unter www.gesunde-sprossen.de.


Übrigens: Laut AOK gehören frische Keimlinge auch heute im Fernen Osten zu den Grundnahrungsmitteln.

Geschenkidee:
Es können übrigens fertige Startsets im Fachhandel gekauft werden, die sich auch gut als Geschenk eignen. Denn einmal auf den Geschmack gekommen, möchte man gar nicht wieder aufhören mit der Sprrossenzucht... Besonders experimentierfreudige Freunde können sich da mit all den Sämereien und möglichen Erntezeitpunkten herrlich austoben. Da gibt es milde und scharfe Sprossen, dicke knackige und feine zarte, welche zum Kochen und welche zum Rohverzehr und und und

Viel Spaß dabei und
Macht alle Mit!

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