Bild: www.pixelio.de/ JPW.Peters
Viele Menschen beobachten gespannt die Entwicklung der Pflanzen über das Jahr hinweg. Da wird hoffnungsvoll auf das erste blühende Schneeglöckchen gewartet, voller Schrecken das Aufblühen der Haselnuß festgestellt oder erfreut ein blühender Zweig der Forsythie geschnitten.
Auch Wissenschaftler beobachten die Entwicklung bestimmter Pflanzen genau und notieren diese über das Jahr hinweg, über viele Jahre hinweg, über Jahrzehnte hinweg. Da werden tägliche Runden gemacht, um sofort notieren zu können, wenn eine Pflanze einen neuen Entwicklungsschritt beginnt. Dabei werden auffallende Entwicklungsphasen wie Austrieb, Blattentfaltung, Blüte, Reife, Laubverfärbung und Blattfall beobachtet und notiert. Jedes Jahr wird dazu in den einzelnen Beobachtungsgebieten die selbe Pflanze bzw. der selbe Standort beobachtet. Eine genaue Erläuterung zu den Phänologischen Beobachtungen z.B. des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt die Seite Phänologie im Deutschen Wetterdienst mit ihren Unterseiten.
Mit Hilfe dieser Beobachtungen unterteilt der DWD das Jahr in
10 Phänologische Jahreszeiten:
- Frühling, bestehend aus Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling
- Sommer, bestehend aus Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer
- Herbst, bestehend aus Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst
- Winter, darunter wird die Vegetationsruhe verstanden
Eine ausführliche Anleitung und Beschreibung der Entwicklungsphasen von beobachteten Pflanzen gibt es als pdf-Datei zum Downloaden auf der Seite der Schweizer Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Sie haben ebenfalls eine sehr ausführliche Seite zu dem Thema Phänologie und suchen auch noch Phänologische Beobachter in der Schweiz. Übrigens werden auch bestimmte Landwirtschaftliche Tätigkeiten mit beobachtet, z.B. Saat und Ernte bestimmter Pflanzen.
Wurden über ein Jahr hinweg in einer Region konsequent alle Phänologischen Beobachtungen festgehalten, dann kann anschließend eine Phänologische Uhr erstellt werden. Das ist ein grafisches Kreisdiagramm, aus dem mit einem Blick ersichtlich wird, wie die Jahreszeiten sich dort über das Jahr verteilt haben. Eine genauere Erläuterung mit einem Beispiel dazu gibt es auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes.
Die Daten der Phänologischen Beobachtungen können z. B. in Karten verarbeitet werden. Ein schönes Beispiel mit interaktiven Karten gibt es von der Schweizer Zentralanstalt. Zieht man den Pfeil unten links auf den Karten auf bestimmte Termine des Balkendiagramms, kann bei der jeweiligen Entwicklungsphase der zeitliche Verlauf durch die Schweiz beobachtet werden. Da finden die Beobachtungen in den kalten Bergregionen deutlich später statt als in den warmen Tälern.
Aber die Daten der einzelnen Entwicklungsphasen können auch in Form von Diagrammen ausgewertet werden. Solche Phänologie Diagramme bietet ebenfalls die Schweizer Seite der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Kinder/ Schule:
Eine schöne Aktion für Kinder ist es zum Beispiel über das Jahr hinweg Daten für eine Phänologische Uhr in ihrer Region zu sammeln. Das kann z.B. nach den Sommerferien beginnen und bis zu den nächsten Sommerferien fortgeführt werden. Oder die Schüler sollen einfach Beobachtungen von zuhaus melden und es wird untersucht, ob es im Einzugsgebiet der Klasse schon Unterschiede gibt.
Im Garten sind Phänologische Beobachtungen ebenfalls sehr nützlich:
So besagt eine Gärtnerregel z. B., daß Lavendel und Rosmarin erst im Frühjahr zur Blüte der Forsythie richtig geschnitten werden sollen.
Aktion:
Der DWD in Deutschland und die schweizer Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik suchen noch aktive Phänologische Beobachter! Meldet Euch dafür einfach auf der jeweiligen Seite!
Naturtipps-Onlineaktion:
Tragt als Kommentar den Termin der Vollblüte der Schneeglöckchen bei Euch ein. Mal schauen, wie der Frühling dieses Jahr durch Europa zieht.
Den Start kann ich hier im Rheinland schon machen:
28.01.1008 - auf einer Wiese in Essen/ Rheinland
Macht alle Mit!
Donnerstag, 31. Januar 2008
073) Entwicklung der Jahreszeiten anhand Phänologischer Beobachtungen
Eingestellt von Macht alle mit! am Donnerstag, Januar 31, 2008
Labels: Aktion, Aktion-Online, Frühling, Garten, Herbst, Kinder, Landwirtschaft, Natur, Naturtipps, Winter
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