Donnerstag, 16. Oktober 2008

266) Knick-Check in Schleswig Holstein

Bild: © Thomas Max Müller/ PIXELIO
Hecken ziehen sich wie Lebensadern durch landwirtschaftlich genutzte Landschaften - je mehr es von ihnen gibt, umso abwechslungsreicher die Landschaft und umso höher die Artenvielfalt

"Knick-Check? Was ist nun wieder das?", verdatterter Blick...
Knicks heißen Hecken und Buschstreifen in freier Landschft, grob gesagt. Und sie werden immer weniger - wie bestimmt jeder schon beobachten konnte, der regelmäßig in den Feldern spazieren geht.
Dabei sind sie ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für unsere Tier- und Pflanzenwelt. Für viele Kleintiere sind sie sogar regelrechte Zugwege von einem Platz zum anderen - denn das Überqueren von großen Felderflächen ist für sie nicht möglich. Und dabei sind solche Wanderungen wichtig für den genetischen Austausch und zum Erhalt der Artenvielfalt!

In Schleswig Holstein ruft der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) jetzt aus aktuellem Anlaß alle Mitbürger auf, beim Knick-Check mitzuhelfen.

Hier der Knick-Check Aufruf des BUND Schleswig Holstein:

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Checkliste für Knicks: BUND bittet um Mithilfe

Holz ist ein begehrter Brennstoff. Seit dem 1.10. dürfen Knicks wieder „auf den Stock gesetzt“ und als Brennholz genutzt werden. Klagen besorgter Bürger in der letzten Saison zeigten, dass es häufig nicht bei einer fachgerechten Knickpflege und –nutzung blieb. Viele Knicks wurden radikal abgeholzt oder unsachgemäß „verstümmelt“. Zusätzlich liegen den Ämtern Anträge auf ein Verschieben von Knicks vor.
Der BUND hat daher eine Checkliste für Knicks entwickelt und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

„Wir möchten möglichst viele Informationen über unsere Knicks erhalten, um dann auf gesicherter Grundlage gegenüber Politik und Behörden einen verbesserten Schutz für unsere Knicks einfordern und durchsetzen zu können," so der Sprecher des BUND Arbeitskreis Naturschutz, Reinhard Degener.

Die Checkliste ist so anlegt, dass jeder Laie und Naturfreund damit arbeiten kann. Jeder kann mitmachen und den Zustand einzelner Knicks oder ganzer Knicknetze dokumentieren. Einfache Angaben mittels Ankreuzen oder mit Fotos und Standortangabe genügen bereits. Ziel dieser Erhebung ist nicht eine wissenschaftliche Auswertung. Die gewonnen Daten müssen auch nicht repräsentativ sein. Der BUND möchte jedoch auf mögliche Fehlentwicklungen hinweisen können und ggf. Kontakte vor Ort knüpfen.

„Verbinden Sie doch einen schönen Spaziergang damit, mit der Erhebung unseren Knicks und damit unserer Natur zu helfen“, appelliert die BUND-Landesvorsitzende Sybille Macht-Baumgarten. „Gerade unsere Knicks sind es, die Schleswig-Holsteins Landschaft prägen und unersetzliche Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten.“

Die Knick-Checkliste mit leichverständlichen Informationen ist über die Landesgeschäftsstelle Kiel erhältlich oder steht hier zum Download bereit: Knick-Check

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Und wer nicht in Schleswig Holstein lebt:
Knicks und Hecken entlang der Felder sind überall wichtig! Wenn Ihr die Möglichkeit habt, legt neue an und helft bei der Pflege vorhandener! mancherorts haben Umweltverbände diese Aufgaben übernommen. Und gerade in der kalten Jahreszeit sind helfende Hände willkommen! Ebenso bei der Kopfweidenpflege! Es gibt immer etwas zu tun!

Ob Knick-Check oder Knick-Pflege, wem immer es möglich ist:
Macht alle Mit!

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Hallo!
Danke, daß Du die Natur aktiv mitschützt!