Bild: www.plastic-planet.at, Foto: copyright Thomaskirschner.com
Schluß mit der Winterruhe - der neu angelaufene Kinofilm "Plastic Planet" rüttelt wach...
Denn bei diesem Film ist deutlich zu merken, daß das Thema "Plastik" dem Regisseur Werner Boote selber nahe geht, daß er aus persönlichen Gründen daran interessiert ist... Entsprechend hartnäckig sind die Recherchen, die er zum "Plastik" unternimmt.
Sein Großvater war in den 60er Jahren Geschäftsführer der Deutschen Interplastikwerke - der Geruch der damaligen Plastikspielsachen ist für Werner Boote unvergessliche Kindheitserinnerung. Umso intensiver hat er in den vergangenen 10 Jahren nach Antworten zu Fragen rund um Plastik gesucht und sie schließlich in diesem Film zusammengefaßt... Selbst wenn damals in den 60ern wohl noch keiner wirklich wußte, was es mit den Gefahren und Problemen rund um dieses "Wundermaterial" auf sich hat - heute gibt es viele Daten und Fakten zum Plastik. Und es ist teils erschreckend, was Werner Boote alles während seiner Recherchen zu dem Stoff erfahren und für diesen Film zusammengefaßt hat.
Wie heißt es so schön im Trailer zu dem Film: "Wenn sie diesen Film gesehen haben, werden sie nie mehr aus einer Plastikflasche trinken..." Nun, mir waren diese Flasche bereits vorher suspekt und jetzt erst recht... Wir ertrinken ja förmlich in diesem Stoff, der langsam aber sicher in jeden Winkel der Erde vordringt, sei es als Molekül, als feiner "Sand" oder als erkennbarer grober Müll - Plastik ist überall... mittlerweile sogar in unserem Blut. Das Filmteam hat sich darauf testen lassen - Ergebnis positiv. So, wie laut Film ältere Menschen DDT im Körper gespeichert haben, so speichern wir heute Stoffe aus dem Plastikzeitalter in uns... aufgenommen über die Atemwege, über die Haut, über die Nahrung...
Über die Nahrung? Ja, auch über diese! Warum sollte es uns besser gehen als den Fischen in und den Vögeln über den Meeren...? Mittlerweile treiben laut Film sechsmal mehr Plastikteilchen als Plankton in den Meeren umher... Denn es braucht meist Jahrhunderte zur Zersetzung im Meer und das Plastik reibt im Wellengang der Meere nur immer kleiner, bis zu Planktongröße... Und spätestens dann wird es von den Meerestieren mit der Nahrung aufgenommen... und wir essen die Meerestiere, falls sie nicht vorher am plastikvollen Magen bereits verhungert sind...
Aber wir nehmen Stoffe aus dem Plastik auch über andere Wege mit der Nahrung auf...
Dieses und noch viele erschreckende Informationen mehr gibt es in dem Film.
Interessiert? Dann schaut ihn Euch an...
Wann er wo läuft ist unter anderem auf der Filmseite zu finden im Kinofinder. Eure Stadt ist nicht dabei? Euer Lieblingskino sendet ihn nicht? Dann sprecht den Kinobetreiber an, macht ihn neugierig auf den Film, der ohne Plastik nicht hätte gedreht werden können. Ist dieser Stoff nun ein Segen oder ein Fluch? Beantwortet Euch die Frage am Besten selber nach dem Film und laßt vor allem die Plastikflaschen stehen, die Plastiktüten hängen, die Plastikdekoration liegen... Oder gilt das in unserer Gesellschaft bereists als zu weltfremd? Jedenfalls ist es nicht immer leicht durchzuführen...
Aktuell läuft übrigens für Deutschland bis Ende März die Petition „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass Einkaufstüten/Plastiktüten in Deutschland verboten werden“... Sie wurde gestartet von der Utopistin "Palmzweig". Warum? Das kann auf utopia.de nachgelesen werden im Artikel "Durchs Studium wurde ich aktiv".
Verraten sei schonmal, daß ein Flyer vom BUND-"Freunde der Erde" über den Film „Plastic Planet“ Auslöser war. Denn der BUND ist einer der Partner des Filmes.
Interessant sind übrigens auch die Kommentare, die bei Utopia.de zum Artikel über Plastic Planet „Kinder des Plastikzeitalters“" geschrieben wurden. Dem Plastik wird dort recht kritisch begegnet...
Übrigens bin auch ich, halt ebenfalls "Kind des Plastikzeitalters", dabei, meine Gewohnheiten zu überdenken, teils umzustellen und plastikfreier einzukaufen. Und das versucht z.B. auch Klaudia und berichtet darüber in ihrem Blog "Ich bin der Antiplast"...
Noch weitere Anregungen und Ideen zu einem plastikfreieren Leben gibt es im filmbegleitenden Blog "Kein Heim für Plastik", der auf der ausführlicheren östereichischen Seite zum Film Plastic Planet verlinkt ist. Dort berichtet eine österreichische Familie über ihre Erfahrungen auf dem Weg zu einem plastikfreien Leben...
Wenn also zukünftig immer mal wieder Posts über Plastik und mögliche Alternativen hier bei Naturtipps erscheinen sollten, dann wundert Euch nicht. Das Thema begleitet und beschäftigt mich schon länger und ist durch den Film wieder in Vordergrund gerückt. Merkwürdig, daß es bei Naturtipps noch nicht so direkt Thema war, jetzt gibt es jedenfalls ein passendes Stichwort.
Also dann - ich wünsche Euch möglichst plastikfreies Blut in den Adern und Essen auf den Tellern...
Auf daß wir unsere Plastikbedarf endlich reduzieren auf die wirklich segensreichen Bereiche, wo dieses Material wichtig und vielleicht sogar unersetzbar ist... denn ist Erdöl nicht eigentlich viel zu wertvoll für unseren scheinbar unendlichen Plastikhunger?
Und hier noch der offizielle Trailer zum Start in den deutschen Kinos am 25.02.2010:
Plastic Planet - nicht nur für die Erwachsenen, sondern meines Erachtens übrigens auch ideal als Film für den Schulunterricht... denn er ist informativ, interessant und abwechslungsreich gemacht. Es steht sogar passendes Schulmaterial zum Download bereit auf der Seite von plastic-planet.de. Wie wär es zum Beispiel mit einer Schulvorführung im Kino vor Ort... Der Film wurde übrigens von Vision Kino für den Einsatz im Schulunterricht empfohlen!
Also, für ein plastikfreieres Leben - Macht alle Mit!
...auf dem Weg zum "Antiplasten" auf diesem Plastic Planet ;-)
Donnerstag, 4. März 2010
330) Kinofilm Plastic Planet
Eingestellt von Macht alle mit! am Donnerstag, März 04, 2010
Labels: Film, Plastik, Schule, Umweltschutz
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Himmel! Das Plastik auf die Art "verwertet" wird, war mir auch nicht klar. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es irgendwann wieder an einem Strand landet und doch noch wieder verwendet wird. Danke für den interessanten Bericht.
AntwortenLöschenDer Film ist bei uns leider nicht so richtig publik geworden. Die Industrien die hinter der Plastikproduktion stehen sind wahrscheinlich relativ froh darum. Dass Plastik nicht sonderlich gesund ist, ist allen klar, aber es ist Unglaublich was Plastik alles anrichten kann.
AntwortenLöschenDer Thema ist sehr gut! Naürlich ist das Plastik für di Welt einer der größten Feinde geworden. Und dieses Problem gilt es in den nächsten Jahrzehnten zu bekämpfen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Wer nur einmal im Supermarkt um sich schaut wird festellen: es gibt nicht einen Artikel der nicht plastikverpackt ist.
AntwortenLöschenDoch muss ich sagen, dass der Film mich nicht überzeugt hat! Es wird nicht tief genug auf das Problem eingegangen, unsinnige Beipspiele aufgeführt und keine Lösungen präsentiert.
Wir sollten aufhören uns nur mit den Problemen zu beschäftigen und uns an die Lösungen machen.
Jedoch ist es immer noch besser einen schlechteren Film über die "Plastikmafia" zu machen, als gar keinen...
Ein Tipp am Rande: We feed the world, 5 vor Zwölf oder auch Food Inc. sind weitaus besser gelungene Reportagen üer derartige Themen
Beitrag von Gründer: Green-Shirts.com