Donnerstag, 18. September 2008

243) Weißdorn lockt zur Ernte

Bild: www.naturtipps.de
Der Weißdorn bringt dieses Jahr reiche Ernte

Nicht nur die Vögel wissen, was gut ist - dieses Jahr hängt soviel an den Sträuchern, daß auch ich zur Ernte schreite und mich auf die Weißdornmarmelade freue! Denn wenigstens hier im Ruhrgebiet scheint es ein richtiges Weißdornjahr zu sein. Die Äste der Büsche hängen zum Teil schwer beladen runter mit prallen roten Beeren. Da darf auch unsereins mal die unteren Etagen abernten und genießen...

Aber bei der Ernte heißt es aufgepaßt - die Dornen sitzen ganz schön hart und spitz an den hellgrauen Ästen. Zum Glück sind so viele Beeren da, daß ein einmal runtergezogener Ast nicht so schnell abgeerntet ist und somit nicht so oft umgegriffen werden muß. Die Beeren lassen sich gut mit dem Fingernagel am Stiel abkneifen, ansonsten reißen auch gleich Blätter mit ab. Da die Beeren innen sehr mehlig sind, werden sie landläufig auch "Mehlbeere" genannt, dürfen dabei aber nicht mit der Echten Mehlbeere, die als Strauch oder Baum wächst, verwechselt werden. Beide Beeren wurden früher in Notzeiten allerdings getrocknet und gemahlen dem Mehl beigefügt. Nun, mein Busch hier ist jedenfalls der Weißdorn, gut zu erkennen auch an den wechselständigen Blättern, die deutlich eingebuchtet sind.

Übrigens gibt es sehr viele verschiedene Weißdornarten, die sich auch lustig untereinander kreuzen - gut, daß sie alle eßbar sind. So reicht mir die grobe Bestimmung: Weißdorn... im Gegensatz zum Schwarzdorn, der ganz einfach auch Schlehe genannt wird und eine dunklere Rinde hat. Sie ist später im Jahr erntereif - nach den ersten Frösten. Hier im Ruhrgebiet wird sie zum Teil auch früher geerntet und dann eingefroren für ein paar Tage - denn die ersten richtigen Fröste lassen manchmal lange auf sich warten.

Gemeinsam mit den vielen Feinschmeckern aus der Tierwelt muß ich jedoch nicht so lange warten, da ja der Weißdorn mein Ziel ist.
Übrigens, laut Wikipedia-Eintrag ist der ökologische Wert des Weißdorns sehr hoch; er ist ein bedeutender Nahrungsspender und Lebensraum für zahlreiche Kleintiere. In Mitteleuropa bietet er rund 150 Insektenarten, gut 30 Singvogelarten und vielen kleinen Säugetieren eine Lebensgrundlage (zum Vergleich: Eichen ca. 300, Hainbuchen ca. 30 Insektenarten).

Ein sehr guter Grund also, ihm auch in der Gartenhecke einen festen Platz zu geben. Dabei bitte einheimische Arten wählen, die von der einheimischen Tierwelt deutlich besser angenommen werden - klar, er sticht, aber er ist eben auch lecker - und gesund! Und früher war er gerade wegen seiner stechenden Eigenschaft beliebt: als spitze Hecke bildete sie einen undurchdringlichen Schutz gegen wilde Tiere, Geister und Dämonen... Wodurch er auch einen festen Platz in der Geschichte bekam: Weißdorn: Der Schutz des Hags - Der Hagedorn in Geschichte, Märchen und Mythen. Wer weiß, vielleicht hat er ja auch Dornröschen in ihrem Schlaf bewacht... ein Rosengewächs ist er ja. Übrigens hat er auch in der Welt der Mythologie eine ganz besondere Bedeutung.

Und wer sich nicht über die Dornen vor allerlei Ungemach schützen will, der kann doch noch Nutzen ziehen aus den medizinischen Eigenschaften des Busches: Laut Botanikus.de hat er gute Eigenschaften für das Herz und auch gegen Angina Pectoris. Für mich scheint er ideal zu sein - er reguliert zu niedrigen Blutdruck, na dann auf zum Marmeladekochen. Nein stop - für medizinische Zwecke hat beste-rezepte.de einiges auf Lager :-)

Geschenktipp:
Auch hier wieder die Idee. Verschenkt doch einfach mal einen einheimischen Strauch anstatt eines Blumenstraußes... Dazu ein Glas Marmelade aus den Früchten oder einen Weißdornlikör und die Gartenbesitzer werden sehnlichst auf die erste Ernte warten!

Pflanzt mehr einheimische Pflanzen in unsere Gärten!
Macht alle Mit!

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