Montag, 28. Januar 2008

070) Jahresringe auf Baumscheiben: das Tagebuch der Bäume

Bilder: www.naturtipps.de

Jetzt im Winter gibt es wieder viele Gelegenheiten, frische Baumscheiben anzuschauen. Denn mit Rücksicht auf die Natur werden Bäume meist zu dieser Jahreszeit gefällt. Und dann liegen sie dort, die Stämme mit den schönen frischen Jahresringen. Sie erzählen einiges über das Leben des Baumes.
Wie sie entstehen? Unter www.wald.lauftext.de findet Ihr eine genaue Erklärung dazu.

TIPP: Schaut einmal zu, wie ein Baum gefällt wird oder ein dicker Ast abgesägt wird. Und dann fragt nach, ob Ihr eine Scheibe von dem Baum bekommen könnt. Am besten ist sie ein paar Zentimeter dick, damit sie stabil ist. Dann könnt Ihr Euch zuhaus genauer die Jahresringe anschauen. Jeweils ein heller und ein dunkler Ring ergeben zusammen einen Jahresring. Die Anzahl der Ringe sagt uns also, wie alt die Baumscheibe ist. Und die Breite dieser Ringe erzählt etwas über die Wachstumsbedingungen in dem Jahr. Je breiter ein Ring ist, desto besser konnte der Baum wachsen. Umso besser waren zum Beispiel das Wetter.
Manchmal haben alle Bäume einer Region die gleichen Schwankungen bei der Stärke der Ringe. So können Wissenschaftler sogar das genaue Alter von Holz bestimmen. Diese Wissenschaft nennt man Dendochronologie. Mehr dazu findet ihr unter www.g-o.de.

Bei Bäumen im Wald liegt es aber nicht unbedingt am Wetter. Dann ist zum Beispiel ausgelichtet worden. Das bedeutet, daß Bäume aus dem Wald entfernt wurden, damit die restlichen Bäume mehr Platz, Licht und Nahrung zum Wachsen haben. Und prompt wachsen sie dann auch besser und bekommen wieder breitere Jahresringe.
Anhand der Jahresringe sind auch Verletzungen des Baumes, der Rinde zu erkennen. Man kann sogar genau erkennen, wie lange es gedauert hat, bis der Baum die Verletzung wieder vernarbt hat. Ich hatte davon schon im Post über die Rindenfrottagen berichtet. Dort ging es um die Verletzungen von außen, an der Rinde. Jetzt sind sie von innen erkennbar.

TIPP: Sammelt die Baumscheiben verschiedener Baumarten und beschriftet sie. Ihr werdet merken, daß jeder Baum ein anderes Holz und andere Jahresringe hat (siehe www.wald.lauftext.de). Besonders schön werden die Scheiben, wenn sie auf einer Seite geschmirgelt werden. Laßt sie dafür vorher gut trocknen (Über eine Woche lang). Das geht am besten an einem kühlen trockenen Platz draußen, damit das Holz nicht so reißt. Denn wenn es zu schnell trocknet kann es starke Risse in der Baumscheibe geben, da das Holz beim Trocknen schrumpft. Reißen wird die Scheibe aber wohl auf alle Fälle. Eine schönere Scheibe gibt es, wenn man von einem dicken fertig getrockneten Ast/ Stamm (brennreifes Holz) eine Scheibe absägt. Sie reißt nicht mehr.

BASTELTIPPS: Wenn Ihr mehrere Baumscheiben habt, könnt Ihr Euch ein schönes Wandbild daraus machen. Befestigt sie dazu untereinander an einem langen Band. Das kann mit kleinen Nägeln gemacht werden oder indem Löcher reingebohrt werden. Wenn Ihr sie nach dem Schleifen noch ein wenig ölt (z. B. mit Speiseöl) werden sie kräftiger in den Farben.
Eine kleine Scheibe kann auch von unten mit Filz beklebt werden. Das gibt einen schönen Untersetzer für den Kochtopf. Und aus ganz kleinen Scheiben, z. B. von dicken Ästen können sogar passende Glasuntersetzer gemacht werden.
Und noch kleinere Scheiben aus hartem Holz können sogar als Knöpfe gearbeitet werden. Schleifen, zwei kleine Löcher rein - fertig.

Kinder nehmen kleinere Astscheiben auch gerne zum Stapeln. Dafür am besten einfach trockenes Brennholz aufsägen.

Als Geburtstagsgeschenk ist auch eine bemalte Baumscheibe schön, wie sie ganz oben abgebildet ist.

Ganz toll ist ein Tisch aus einer Baumscheibe. Aber dazu braucht man große und dicke Baumscheibe (5 bis 10 cm, je nach Größe) von einem fertig getrockneten Stamm. Dieser Tisch ist von einem über 150 alten Nußbaum. Die Scheibe mißt 160 mal 90 cm.

Dieses Stück versteinertes Holz ist ein Beweis, daß es in der Ägyptischen Wüste einmal Wald gab. Dort gibt es ein riesiges Areal mit versteinertem Holz eines alten Waldes.

Nocheinmal versteinertes Holz. Diesmal als Scheibe gesägt und geschliffen. Die Jahresringe sind sehr gut zu erkennen (Bsp. roter Strich).

Übrigens:
Bei Kräutern hat man auch entsprechende Jahresringe in den Wurzeln gefunden, z. B. beim Löwenzahn.
(siehe www.taz.de).

Ich freue mich allerdings mehr auf den Salat aus den Blättern. Bald ist es ja wieder soweit!


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