Sonntag, 13. Januar 2008

056) Bunte Rindenfrottagen selber machen!


Bilder: G. Kerekes,
Rindenfrottage einer Birke und einer Fichte.
Achtung! Schaut die Bilder unten im Post erst an, nachdem Ihr mit Eurer Phantasie nach Motiven in den Frottagen gesucht habt! Links ist zum besseren Verständnis ein gefundener "Wurmkopf o.ä." eingezeichnet worden. Die beiden Bilder unten im Post zeigen noch mehr solcher "gefundenen Motive"...
TIPP: Ladet die beiden Frottagen runter und dreht sie rundherum, stellt sie auf den Kopf, druckt sie zum Beispiel auch aus... Was findet Ihr?
Wenn Ihr Bilder mit gefundenen Motiven an naturtipps add gmail.com (add als @ und ohne Leerzeichen schreiben) mailt, dann veröffentliche ich einige gerne kommendes Wochenende in einem extra Post!
Oder mailt mir eigene Frottagen erst ohne und dann mit gefundenen Bildern...
Wenn möglicht schreibt dazu, von welchem Baum die jeweilige Frottage ist.
Viel Spaß und Macht alle Mit!


Endlich ist wieder besseres Wetter - es lockt uns heraus. Und auch die Kinder sollten endlich mal wieder länger raus, mit spazieren kommen.
Neeeee, höre ich da schon im Hintergrund, ich will nicht spazieren gehen.

Na gut! Dann geht also richtig ausgerüstet raus und zur Abwechslung werden von Jung UND Alt Rindenbilder gemacht! Zum Beispiel von den verschiedenen Bäumen, die Ihr mit Hilfe vom Naturtipp 044) Knospenbestimmung an Winterbäumen bestimmt habt. Die Rindenoberfläche jedes Baumes ist anders – wie die Fingerabdrücke der Menschen. Nehmt auf Eurem Streifzug ein paar unlinierte Schreibblätter/ Malblätter und Wachsmalstifte mit. Für die Frottagen legt Ihr ein Blatt an die Rinde eines Baumes und malt dann mit dem Wachsmalstift darüber. Wie bei einer Münze drückt sich nun das Muster dieser Rinde durch. Besonders spannend wird es, wenn Ihr anschließen Phantasiefiguren in Eurer Frottage sucht. Da kommen plötzlich Feen, Zwerge und Riesen zwischen den komischsten Tieren zum Vorschein. Vielleicht findet ihr sogar ein Auto, einen Hammer oder anderes menschengemachtes in der Frottage – denn eigentlich ist alles menschenerfundene schon lange als Form vorhanden, wenn nur unser Blick es erst zu erkennen weiß...

ÜBRIGENS: Die Rinde der Bäume ist ein sehr wichtiger Teil des Baumes. Ihr wundert Euch, da sie doch so hart, rauh und tot wirkt. Nun, der Schein trügt. Die Rinde ist wie unsere Haut ein Schutzmantel. Direkt unter der Rinde befinden sich die Haupt“adern“ des Baumes und seine Wachstumszone. Durch die Adern wird er mit Wasser und Nährstoffen versorgt. So wie bei uns das Blut durch die Adern läuft. Werden diese Adern beschädigt, also z. B. durchgeschnitten oder gequetscht, so können sie kein Wasser mehr nach oben in die Baumkrone transportieren. Deswegen darf die Rinde auch nicht mit einem Messer eingeritzt oder gestochen werden, darf auch nicht mit einem Stock hart gegen einen Baum geschlagen werden. Besonders Bäume mit einer dünnen Rinde, wie z. B. die Buche oder Kirsche, leiden richtig unter solch unfreundlicher Behandlung. Sie tragen Wunden davon, die sie erst wieder zuwachsen müssen – häufig bleibt eine Narbe zurück. Ihr kennt bestimmt alle die alten sichtbaren Schnitzereien in Bäumen.

TIPP: Mit Hilfe der Frottagen könnt Ihr solche Schnitzereien sogar "sammeln". Für die Bäume sind sie allerdings alte, unangenehme Verletzungen. Denn jede Verletzung der Rinde bis zu den Adern bringt die Gefahr mit sich, daß Pilze oder andere Krankheiten den Baum befallen können. Genauso, wie sich bei uns Wunden entzünden können... Und wenn die Rinde rundherum entfernt oder großflächig beschädigt wird, dann stirbt der Baum meist sogar ab – er vertrocknet, verdurstet... Also vorsicht mit den scheinbar harten Rinden der Bäume. Selbst eine vergessene Wäscheleine an einem Ast kann diesen im Laufe der Jahre abwürgen und vertrocknen lassen... Aber glücklicherweise sind Bäume so sehr voller Lebensenergie, daß sie diese meist überwachsen, in sich aufnehmen und mit ihnen weiterleben. Und auch Wunden werden im Allgemeinen überwachsen und sind nur noch als Narben erkennbar, wie bei uns auch.

TIPP: Auf einem Spaziergang an Viehweiden vorbei findet Ihr manchmal Bäume, in die der Weidenzaun, also der Draht eingewachsen ist. Er führt dann im Laufe der Jahre durch den Baum hindurch.

Und im Folgenden seht die Dinge, die mir auf den Frottagen begegnet sine. Es ist jedesmal spannend, was der Baum da in sich bergen mag. Gerne nehme ich abends zum Abschalten solch eine Frottage und male ein bischen rum... Das ist spannender und entspannender als all die Wiederholungen im Fernsehen.

Tipp: solche aufgelösten Frottagen können auch schön als Briefpapier genommen werden. Entweder die Rückseite beschreiben oder einfach nur einen Teil des Blattes mit einer Frottage bedecken und zeichnen... Das ist persönlicher als jede Mail!

Geschenkidee: Rahmt eine besonders gelungene Frottage und nehmt sie als Geschenk!

In der Schule können die Frottagen im Kunstunterricht auch schön eingeflochten werden zur Förderung der Phantasie! Erst raus gehen und gemeinsam Frottagen machen und dann suchen. Oder alle bekommen die Kopie einer gelungenen Frottage und die verschiedenen Phantasiebilder werden dann nebeneinander aufgehängt...

Viel Spaß und Macht alle Mit!

Hier also meine Phantasieergebnisse:

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