Dienstag, 27. Mai 2008

170) Holunderblüten - gesund und lecker


Bild und Rezept: www.pixelio.de/ Moorhenne
Hier seht Ihr die Zutaten für Holunderblütensaft

10 Blütendolden
ca. 500 gr. Zucker
1 Zitrone in Scheiben
1 Pkt.Wein oder Zitronensäure
6 Ltr. Wasser
das ganze über Nacht ziehen lassen
und in Flaschen abfüllen
nach 4-5 tagen hat man Holunder Sekt
dann aber die Schraubverschlüsse nicht
fest drehen,durch die Gärung entsteht
überdruck.
ist köstlich und erfrischend

Auch wenn es vor ein paar Posts einen Artikel über eßbare Blüten gab, die lecker-gesunden Holunderblüten des Schwarzen Holunders bekommen einen eigenen Post als "Saisongemüse". O.k., sie sind kein echtes Gemüse, aber Saison haben sie jetzt auf alle Fälle! Ebenso blüht jetzt der Rote Hartriegel, er hat allerdings ganz andere Blätter, als der Holunder. Er ist für Menschen wohl ungiftig aber trotzdem vorsicht und nicht verwechseln!


Bild: www.pixelio.de/
Franz Haindl
Holunder: Blütendolde und gefiederte Blätter sind gut zu erkennen


Bild: www.pixelio.de/ Peter Röhl
Hartriegel: Blütendolde und einzelne Blätter



Das erinnert mich immer an ein Pony, welches zu dieser Zeit häufig hustete. Für Pferdebesitzer ist Husten beim Pferd immer ein Alarmzeichen, entsprechend unbeliebt war auch dieser jährlich auftretende Husten. Alles deutete auf eine allergische Reaktion, guter Rat war teuer. Was half? Es bekommt seit einigen Jahren zur Blütezeit, zu seiner Hustenzeit, täglich zwei oder drei Holunderblütendolden in eine Mahlzeit - der Husten ist fast weg, wenigstens nicht mehr besorniserregend.
Ob Holunderblüten für Pferde verträglich sind? Ob es eine Obergrenze in der verfütterbaren Menge gibt? Ich weiß es nicht. Dem Tier jedenfalls geht es seit nunmehr 8 Jahren gut damit...
Achtung:
Der Zwerg-Holunder ist für Pferde toxisch!

Selber knabber ich auch gerne an einer Dolde, wenn ich beim Spazierengehen an einem Busch vorbei komme. Leider wurde ein Nachbarstrauch vergangenes Jahr gefällt, er war "zu hoch und groß" geworden, außerdem machten die Beeren zu viel "Dreck"... Soweit zum Thema "Artenvielfalt/ Biodiversität" und was wir dafür unternehmen können - z.B. den Vögeln ihr Futter stehen lassen...

Da sind wir bei einem wichtigen Thema:
Beim Ernten immer genug für die Natur übrig lassen. Also jetzt nicht vor lauter Begeisterung über die folgenden Rezepte einen ganzen Busch abernten... Denn wo keine Blüten, da keine Beeren! Und die Beeren, na die schmecken im Herbst neben den Vögeln auch uns Menschen gut :-)

Jetzt sind wir aber erst mal bei den Blüten. Wichtig: Hier ist die Rede vom Schwarzen Holunder! Es gibt auch noch andere Sorten. Ein ganz einfaches Rezept ist das in Fett Ausbacken der Blütendolden in Eierkuchen- oder Bierteig. Das kann später auch mit den Beerendolden gut gemacht werden. 32 weitere Rezepte gibt es z.B. bei webkoch.de

Wer lieber die medizinischen Vorteile der Blüten nutzen möchte, kann dazu die Blüten trocknen und z. B. für Tees verwenden. Auf der Seite naturheilkunde-online.de gibt es ausführliche Informationen zu dem vielseitigen Strauch und seinen Inhaltsstoffen, Wirkungen, Anwendungen und Geschichten.
Für den Tee werden demnach zwei Teelöffel mit Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser überbrüht, fünf Minuten ziehen lassen, heiß trinken.

Übrigens:
In Ermangelung eines geeigneten Platzes trockne ich Blüten und Kräuter zum Teil in flachen Pappkisten im Auto. Sowie die Sonne scheint wird es darin schön warm und alles trocknet schnell - und es duftet! Aber Achtung, das Trockengut nicht direkt in die Sonne (unter die Windschutzscheibe) legen, da es sonst zu warm wird und u.a. die ätherischen Öle verdunsten. Immerhin kann es direkt hinter der Windschutzscheibe 80 °C heiß werden. Und Achtung bei neueren Modellen, sie haben noch viele Lösungsmittel und Duftstoffe in der Luft... Und beim Losfahren die Fenster zulassen, mir ist einmal alles durcheinandergeflogen...

Früher galt der Holunder als Wohnort der guten Geister des Hauses, weshalb auch jedes Haus, jeder Hof, seinen Holunder hatte. Eine Tradition, die wir eigentlich wieder übernehmen sollten. Bei uns zuhaus hat sich gerade einer selber angesiedelt - er ist willkommen und darf bleiben :-)

Macht alle Mit - Gebt Frau Holle wieder ein Zuhause.

Und wer keinen Garten hat, aber einen Sprößling an falscher Stelle findet, kann ihn ja umpflanzen auf ein passendes öffentliches Stück Land. Vielleicht gibt es aber auch am Arbeitsplatz ein freies Stück Land - Holunder ist anspruchslos im Standort


Bild: www.pixelio.de/ ELZA

Noch ein Tipp für Kreative, Kinder, Jugendliche und Schulen:

Holunderblütendolden eignen sich auch zum Einarbeiten beim Papierschöpfen.

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