Sonntag, 18. Mai 2008

163) (Weser-) Sichtungen des Ostsee-Schweinswales melden

Bild: DRG
Sicht- und Hörbeobachtung zum Schutz des Kleinen Tümmlers

Heute ist der Tag des Ostsee-Schweinswales!

Vor fast 30 Jahren, beim Segeln auf der Ostsee begleiteten uns Kleine Tümmler auf einer Segeltour durch den "Kleinen Belt" in Dänemark. Damit waren sie die ersten Delfine, die ich life sah. Sie schwammen eine Zeit lang mit unserm Segelboot mit, ich werde es nie vergessen...

Mit dem heutigen Aktionstag begegnen sie mir wieder - online. Ich nutze diese Gelegenheit, um auf die Sichtungsaktion hinzuweisen, die von mehreren Organisationen (NABU, Bundesamt für Naturschutz (BfN), Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. (DRG), GSM (Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e.V)) gemeinsam durchgeführt wird. Sie dokumentieren im Rahmen des Schweinswalschutzprojektes Weser-Mündung Sichtungsmeldungen über den Kleinen Tümmler.

Zitat aus der Aktionsseite:

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" Deshalb unsere Bitte:
Bitte helfen Sie uns bei den Erhebungen zur Verbreitung des Schweinswals in der Weser!

Melden Sie uns Ihre Schweinswalsichtungen!
Es zählt jede Beobachtung!
Kontakt per E-Mail: Denise Wenger"

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Aufgerufen sind einfach alle, die sich auf, im oder am Weserwasser rumtreiben, Zitat von der Aktionsseite der GRD e.V.:

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"Walfreunde um Mithilfe gebeten - Schweinswale in der Weser – bitte Sichtungen melden!

Die Suche nach den Walen in der Weser geht also weiter! Die Untere Naturschutzbehörde Brake und die Gesellschaft zur Rettung der Delphine bitten auch in diesem Jahr wieder alle Fährfahrer, Segler, Kanufahrer, Motorbootfahrer, Anwohner und Spaziergänger, die Augen offen zu halten und Schweinswalsichtungen zu melden. Auch die Weserfähre GmbH unterstützt diese Aktion, hat Informationen für ihre Passagiere auf den Fähren ausgestellt und veranstaltet einen Fotowettbewerb für das schönste Schweinswalfoto.

Zur genauen Datenaufnahme bietet die GRD einen Schweinswal-Sichtungsbogen an. Aber auch jede einfache telefonische Meldung mit Ortsangabe ist wertvoll!
Denise Wenger"

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Übrigens:
Nicht nur Sichtungen über die Tiere in der Weser sind willkommen, sondern auch Sichtungen in der Nord- und Ostsee werden dokumentiert. Außerdem werden nicht nur Meldungen über lebende Tiere gesammelt, sondern auch tote Tiere werden dokumentiert und bei rechtzeitiger Meldung auch untersucht.

Für Rückfragen:

Petra Deimer, Hans-Jürgen Schütte GSM, Tel. 04106 4712 www.gsm-ev.de
Im Internet zu finden unter www.NABU-Meeresschutz.de, www.NABU-SH.de, www.delphinschutz.org, www.gsm-ev.de

Bei den Beobachtungen dieser Meeressäuger verlassen sich die Tierschützer nicht nur auf das Auge. Hier wird sogar offiziell abgehört:

Pressemeldung der GRD.e.V.:

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30.04.3008 - Großer Lauschangriff auf kleine Weser-Wale!

Schweinswale, unsere einzige einheimische Walart, sind strak gefährdetMünchen/Brake, 30.04.2008 – Bei der Suche nach den Schweinswalen in der Weser kommen in diesem Jahr erstmals High-Tech-Lauschdetektoren zum Einsatz. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) und die Untere Naturschutzbehörde Brake haben in der Weser Unterwasser-Mikrophone installiert, die die Laute der kleinen Wale aufzeichnen.

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Also:
Haltet Eure Augen auf, Macht alle Mit!


Ach ja, warum der Ostsee-Schweinswal gefährdet ist?

Darüber berichtet unter anderem folgender Artikel:

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Der Ostsee-Schweinswal im Todesnetz

Umweltverbände fordern schnelle Einführung einer Wal-freundlichen Fischerei-Praxis

(pur). Umweltverbände halten die bislang eingeleiteten Maßnahmen zum Schutz des Schweinswals in der Ostsee für unzureichend. Nur ein sehr geringer Teil der Fangflotte in Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit auf schweinswalfreundlichere Fischfangmethoden umgestellt, sagen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mecklenburg-Vorpommern, die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäuger (GSM) in einer gemeinsamen Erklärung.
Besorgniserregend sind in jüngster Zeit die Funde toter Schweinswale an der Ostseeküste: ihre Zahl hat sich gegenüber den Werten der letzten 10 Jahre verdreifacht! Fast 60 tote Tiere wurden im Laufe des Jahre 2007 an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns registriert. Diese Zahlen sind erschreckend, denn sie liegen deutlich über der natürlichen Vermehrungsrate. Von der östlichen Unterart des Ostseeschweinswals gibt es nur noch 200 bis 600 Tiere. Damit gehört sie zu den in Europa am stärksten gefährdeten Kleinwal-Populationen.

Der Haupt-Gefährdungsfaktor für den Schweinswal ist die Fischerei mit Grundstellnetzen, in denen die Kleinwale regelmäßig ertrinken. Um diese Gefahr zu reduzieren, können an die Netze so genannte 'Pinger', akustische Abschreckungsgeräte, angebracht werden. Die Anbringung derartiger Pinger ist nach einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2004 allerdings nur für Fischkutter ab 12 m Länge vorgeschrieben. "Kleinere Boote bringen zwar die gleichen Netze aus wie größere Boote, doch die zugrunde liegende EU-Verordnung ist stark Fischerei-freundlich ausgerichtet und widerspricht völlig dem heutigen Wissensstand zum Thema Schweinswal-Schutz", sagt Ursula Karlowski, Vorstandsmitglied des BUND MV. "Die umfangreichen Schutzbestimmungen für den Kleinwal in unserer Ostsee laufen dadurch ins Leere!"
Entsprechend der EU-Verordnung müssen auch in MV bereits seit Januar 2007 Pinger an den Stellnetzen der größeren Boote angebracht werden. Laut Pressemitteilung des Umweltministeriums vom 25.2.08 geschieht dies erst jetzt, über ein Jahr später. In Mecklenburg-Vorpommern besitzen laut Aussage des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Till Backhaus maximal 35 Fischkutter eine Länge von über 12 m. Die große Mehrzahl der Fischerei-Fahrzeuge wird daher nicht von der Regelung erfasst: 850 Boote dürfen weiterhin ihre Stellnetze ohne jede Schutzvorkehrung für Schweinswale ausbringen.
"Wenn nur einige Netze mit Pingern ausgerüstet werden, können die Tiere von den Geräuschen geradezu in die Pinger-freien Netze getrieben werden", warnt der Meeresbiologe Sven Koschinski von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine.
Die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND, GRD und GSM fordern den sofortigen und vollständigen Ersatz der todbringenden Grundstellnetze durch die Einführung einer schweinswalfreundlichen Fischerei-Praxis. Dazu zählen Langleinen, Fischfallen und Kammer-Reusen. "Beim Einsatz von Kammer-Reusen können in die Netze geratene Kleinwale zum Atmen an die Oberfläche kommen und von den Fischern lebend in die Freiheit entlassen werden", sagt Koschinski. "Diese Fischereiform ist in Dänemark üblich. Ein Nebeneffekt ist, dass Wissenschaftler versehentlich gefangenen Walen sogar noch Sender anbringen können, um so genauere Daten zu ihrem Verhalten zu bekommen."

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...und dann ist da z.B. auch noch die Sprengung von Altmunitionen im Meer. Mehr darüber erfahrt Ihr in der Kampagne Munitionsaltlasten in der Ostsee der GRD e.V. .

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