Bild: www.pixelio.de/ Löwenzahn
Moore sind eine einmalig schöne Landschaft.
Ich bin immer auf der Suche nach ökologischen Alternativen - bei Blumenerde habe ich sie in einem Blumenerdezusatz aus Kokosfasern gefunden. Denn es kann doch einfach nicht sein, das Hektarweise Moorflächen entwässert und abgebaut werden, nur damit wir schöne Blumen haben. Wer nachhaltig leben möchte, kann das jedenfalls nicht akzeptieren. Also die Kokosbriketts in Wasser eingeweicht, mit Komposterde gemischt und pflanzen...
Es muß dabei nur beachtet werden, daß die Kokosfasern kaum Düngewert haben, sie dienen lediglich zur Auflockerung der Erde, es sei denn, man kauft vorgedüngte Briketts. Allerdings ist Kunstdünger wieder nicht so ökologisch. Aber man kann ja zum Beispiel auch Komposterde zum mischen kaufen, falls man keine eigene hat.
Passend dazu gibt es jetzt einen BUND Ökotipp:
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Nachhaltige Blumenpracht mit Kokos statt Torf
Mit dem Frühling beginnt die Gartenarbeit, Zimmerpflanzen werden umgetopft und
Balkonkästen neu bestückt. Händler werben mit der preiswerten Erde dafür. Egal
ob Billigprodukt oder Qualitätsblumenerde: Meist besteht sie aus Torf. Der
Abbau von Torf schadet jedoch dem Klima und vernichtet wichtige Lebensräume für
gefährdete Pflanzen und Tiere, so der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND).
Aus deutschen Hochmooren werden pro Jahr rund 10 Millionen Kubikmeter Torf
abgebaut. Von den ehemals 9000 Quadratkilometern Naturmoor sind heute nur noch
600 naturnah erhalten, weniger als sieben Prozent. Weltweit haben Moore
lediglich einen Landflächenanteil von ca. drei Prozent (etwa 400 Millionen
Hektar). Dabei sind Moore wichtige Kohlenstoffspeicher. Mit etwa 550
Milliarden Tonnen speichern sie genauso viel CO2, wie die gesamte Vegetation
der Erde.
Der BUND empfiehlt Kokosfasern statt Torf. Kokosfasern sind ein Abfallprodukt,
das bei der Herstellung von Matten oder Schnüren anfällt. In kleine Blöcke
gepresst, sind sie sehr leicht und einfach zu verarbeiten. Der Block wird in
einen Eimer mit ca. 6 Liter Wasser gegeben. Nach 20 bis 30 Minuten sind die
Kokosfasern auf das Sieben- bis Achtfache ihres Volumens aufgequollen. Die
torfähnliche Konsistenz wird anschließend zu einem lockeren Substrat zerbröseln
und ist einsatzbereit.
Kokos-Blumenerde ist in Baumärkten oder im Pflanzenfachhandel erhältlich. Im
Internet kann sie beim
"Eine-Welt-Handel" bestellt werden.
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So ganz perfekt ist diese Alternative aufgrund der langen Transportwege auch noch nicht, aber mir ist es wesentlich sympatischer, als die trockenen Moore...
Übrigens:
Kokoserde eignet sich gut als Anzuchterde, da sie von Natur aus wenig Nährstoffe erhält und recht keimfrei ist. Besonders bei Exotischen Sämereien wird sie gerne verwendet, wie mancherorts zu lesen ist. Aber Achtung beim Kauf: Es gibt ungedüngte und aufgedüngte Erde. Zur Anzucht ungedüngte Erde verwenden!
Auch zur Anzucht von Palmensamen (siehe Kommentar) ist sie geeignet - da ist wenigstens mal jemand in heimalicher Erde angekommen...
In diesem Link ist eine Bilderserie von einem aufquellenden Kokosblock zu sehen!
Hier eine Seite von einem Produzenten der Kokuserde, dort werde seit mittlerweile 20 Jahren Kokosfasrprodukte hergestellt. Auf der Seite wird u.a. die Produktion erklärt:
- dutchplantin.com
Dort wird auch erwähnt, daß Torffasern von Natur aus salzig sind. Dieses wird größtenteils bei der Produktion ausgewaschen, trotzdem ist solche Erde nicht für deutlich salzempfindliche Pflanzen geeignet.
Der BUND-Berlin hat auf seiner Seite einen Artikel mit Berliner Adressen zum Kauf von Kokoserde.
Falls beim Einweichen der Briketts ein deutlicher Eigengeruch zu bemerken ist, so ist das laut Expertenrat auf Flora.de auch kein Problem.
Eine torffreie Blumenerde mit Holz habe ich auch schon bei Zimmerblumen getestet. Sie wure leider sehr hart und es wuchsen neben den Topfpflanzen noch Holzpilze im Topf. Es war interessant zu beobachten, aber nicht das Ziel der Aktion.
Wie das Mischungsverhältnis sein muß? Hier ein Beispiel von der Seite BUND-Dortmund.de:
Zitat: "...Als Balkon- oder Blumenerde eignet sich besonders gut ein Gemisch aus Kompost und Kokoserde. So wachsen und gedeihen bei mir Tomaten auf dem Balkon mit diesem Gemisch ausgezeichnet (Verhältnis: 1 Teil Kompost, 2 Teile Kokoserde). Auch als Blumenerde für drinnen habe ich nur beste Erfahrungen sammeln können. Hierbei muss jedoch 1 Teil Kompost mit 3 Teilen Kokoserde gemischt werden, da Topfblumen kein so großer Zehrer sind wie Tomaten..."
Selbst als Deckschicht zur Pilzzucht scheint sich laut Forum auf pilzepilze.de die Kokoserde zu eignen.
Übrigens:
Torf ist als Bodenverbesserer für Blumenbeete denkbar ungeeignet. Erstens wird der Boden saurer und ist bals nur noch für entsprechende Pflanzen geeignet. Zweitens hat Torf ein recht hohes Wasserhaltevermögen. Das bedeutet in trockenen Zeiten, daß der Boden die Restfeuchte an den Torf anstatt an die Blumen abgibt...
Besonderheiten:
Kokoserde scheint sich sogar als Untergrund für Terrarien zu eignen - wenigstens bei Achatschnecken, laut entsprechendem Forum ;-)
Demnach hat sie den Vorteil, daß sie nicht so schnell schimmelt.
Kokoserde eignet sich laut drta-Archiv sogar zur Eiablage bei Killifischen.
Und wer ein Nagetierterrarium hat, kommt laut Nagetierforum je nach Tierart auch gut mit der Kokuserde zurecht. Aber Achtung - die Erde muß garantiert frei von Zusatzstoffen sein!
Geschenkidee:
Schenkt einem Gartenfreund doch einfach mal Kokosfaserblöcke... Denn viele scheuen vor dem Kauf zurück, weil es unbekannt ist und sind nach dem ersten Test begeistert. Besonders effektiv ist es, wenn vor Ort dann gleich ein Block in einen Eimer mit 7 Liter Wasser gelegt wird und im Laufe des Besuchs (ca. 2 Stunden) aufweicht zu einem Topf bester Anzuchterde. Da wundert sich der Osterhase und der Gartenfreund lacht.
Das ist übrigens auch ein anschauliches Experiment für Kinder und Jugendliche. Sie können dann gleich ein paar Samen setzen und Sommerblumen für den Sommer auf der Fensterbank vorziehen ;-)
So sind die Briketts auch für Experimente in der Schule toll!
Dienstag, 18. März 2008
114) BUND Ökotipp: Blumenerde aus Kokosfasern
Eingestellt von Macht alle mit! am Dienstag, März 18, 2008
Labels: BUND Ökotipp, Garten, Geschenkidee, Jugend, Kinder, Nachhaligkeit, Schule, Umweltschutz
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Danke, daß Du die Natur aktiv mitschützt!