Dienstag, 29. April 2008

151) Rehkitze: Apelle an alle Wanderer und Landwirte

Bild: djd/ pt

Bevor ein Kitz zu solch einem schönen Bock wird, muß es sicher die erste Zeit überstehen...


Es ist wieder soweit - die Ricken setzen ihre Rehkitze ab. Und um genug Milch zu haben, ziehen sie ins weitere Umfeld zur Nahrungsaufnahme. Dabei bleibt der Nachwuchs zurück - meist liegt er währenddessen verborgen im hohen Gras einer Wiese.

Manchmal finden Wanderer sie - und fürchten um ihr Wohl, weil sie ja allein dort liegen. Das ist aer völlig in Ordnung und ihr bester Schutz. Rehkitze haben kaum Eigengeruch und werden nur schwer von Raubtieren gefunden.

Manchmal finden Mähmaschinen sie - und sind gnadenlos... Wer einmal das Fiepen eines verletzten Rehkitzes gehört hat, wird das Klagen nie wieder vergessen... Wer einmal die Verletzungen durch solch einen Mäher gesehen hat, wird das Bild nie wieder vergessen...

Darum der Apell an alle Fußgänger und Wanderer:
Laßt das Kitz liegen, die Mutter kommt frisch gestärkt wieder!

Darum der Doppel-Apell an alle Landwirte:
Erstens:
Sucht mit den Förstern vor Ort und Hunden an der Leine die Wiesen vor der Mahd nach Kitzen ab! Sagt den zuständigen Förstern Bescheid, wann Ihr wo mähen wollt, sie gehen auch ohne Euch los, falls ihr zuviel Arbeit auf dem Hof habt. Ricken legen für gewöhnlich ihre Kitze nicht in Wiesen ab, die frisch nach Hund riechen.
Zweitens:
Mäht die Wiesen von innen nach außen, damit Tiere, die ins hohe Gras fliehen, nicht eingekreist werden von der tödlichen Maschine...
Eine Ernte mit erfolgreich fliehendem Wild ist doch für alle angenehmer, als zerschnittene Opfer im Heu...

Wie ich auf das Thema komme? Hier die passende Pressemeldung zum Thema von pressetreff.de:

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Allein, aber nicht verlassen

Rehmutter und Jungtier sind täglich nur eine halbe Stunde zusammen

(djd/pt). Tierbabys sind süß. Und spätestens seit "Bambi" rühren Rehkitze mit ihren sanften Augen, der Stupsnase und dem samtenen Fell die Herzen von großen und kleinen Tierfreunden. Jetzt im Frühjahr stoßen sicherlich wieder einige Spaziergänger auf junge Rehlein, die allein in einer Mulde in der Wiese oder am Feldrand liegen. Viele halten das einsame Kitz für verwaist und wollen es mit nach Hause nehmen. Doch Mitleid ist hier fehl am Platz, denn das Kleine ist nur scheinbar von der Mutter verlassen.

Der beste Schutz ist das Alleinlassen

Die Jungen werden in der Zeit von Anfang Mai bis Mitte Juni gesetzt. Meistens sind es ein bis zwei Kitze, sehr selten drei. Zunächst werden sie die meiste Zeit von der Rehmutter, der so genannten Ricke, "abgelegt", beispielsweise in einer Wiese, im Getreide oder auch im Wald oder in Hecken. "Das Alleinlassen der Kitze ist ein Schutz für die Tiere", erklärt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung: "Die Ricken bleiben täglich zum Säugen nur bis zu 35 Minuten bei ihren Jungen. So verhindern sie, dass potenzielle Feinde auf die Jungtiere aufmerksam werden." Auch die Tarnzeichnung des Fells in den ersten Lebenswochen sichert häufig ihr Überleben. Zusätzlich schützt der "Drückinstinkt" das kleine Reh: Droht irgendeine Art von Gefahr, drückt es sich fest auf den Boden und bleibt bewegungslos liegen. Etwa ein bis zwei Wochen bleibt das Rehkitz nach der Geburt im hohen Gras. Dann überwiegt der Flucht- vor dem Druckinstinkt.

Falsch verstandene Tierliebe schadet nur

Wer also solch ein Bambi entdeckt, sollte es auf keinen Fall anfassen, sondern ruhig liegen lassen. Darum bittet die Deutsche Wildtier Stiftung eindringlich alle Spaziergänger. Denn eine große Gefahr für die Jungtiere sind die Menschen, die sich ohne böse Absicht in den ganz normalen und natürlichen Ablauf der Natur einmischen. Nur die Beobachtung aus größerer Entfernung mit dem Fernglas garantiert, dass Ricke und Kitz nicht gestört werden. Wenn nach längerem Beobachten der Verdacht entsteht, dass das Jungtier tatsächlich verwaist ist, sollten die zuständigen Jäger, die Försterei oder auch die Polizei informiert werden. Sie organisieren die nächsten Schritte.

Tod durch Mähmaschinen

Ihr Drückinstinkt führt leider auch immer wieder dazu, dass die abgelegten Rehkitze Opfer von Mähmaschinen werden. Da sie nicht weglaufen und nur schlecht vom Fahrer zu erkennen sind, sterben viele Jungtiere im Mähwerk der Maschinen. Dagegen kann man zwei Dinge unternehmen. Am Vorabend der Mahd (nicht eher, da sonst der Gewöhnungseffekt eintritt) werden zum Beispiel Plastiktüten auf Pfählen in die Wiese gestellt. Der Ricke ist das unheimlich und sie legt ihre Jungen an einer anderen Stelle ab. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Wiese unmittelbar vor dem Mähen mit Vorstehhunden abzusuchen. Diese speziell gezüchteten Hunde zeigen gefundenes Wild durch abruptes Stehenbleiben, eben dem "Vorstehen", an. Da Rehkitze sehr wenig Witterung beziehungsweise Geruch abgeben, müssen die Hunde sehr gut für die Arbeit ausgebildet sein.

Unter www.DeutscheWildtierStiftung.de ist der kostenlose Praxisratgeber "Stoppt den Mähtod" erhältlich. Er gibt Landwirten, Jägern, Natur- und Artenschützern weitere Tipps.

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Macht alle Mit!

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