Bild: www.pixelio.de/ K. Mann
Birken sind nicht nur schön, sondern geben auch leckeres Birkenwasser.
Wir sind mittendrin - in der Erntezeit für Birkensaft! Sie funktioniert von März bis zum Blattaustrieb im Mai. Der Baum pumpt die im letzten Sommer gespeicherten Nährstoffen in diesem Zeitraum aus den Wurzeln in die Knospen. Dann ist der "sprudelnde" Saftfluß von einem auf dem anderen Tag beendet. Wer jetzt eine Birke im eigenen Garten oder im Freundeskreis anzapfen darf, der hat Glück. Denn er kann einmal direkt die Kraft des Frühlings erleben. Allerdings sollten keine Bäume auf belasteten Böden (alte Industriebrachflächen, Straßenränder etc.) angezapft werden, da der Saft dann auch belastet sein kann. Da die Birke zu den Pionierbäumen gehört, wächst sie gerade auf Brachflächen gerne.
Das Ernten von Birkensaft ist eine schöne Sache, um Kindern und Jugendlichen die Natur näher zu bringen, privat ebenso, wie in der Schule. Denn zum einen erleben sie sichtbar, wie der Saft in einem Baum fließt und zum anderen gibt die Natur etwas leckeres :-) Passend dazu kann mit den Kindern das Naturerlebnisspiel "Baumtelefon" an einem liegenden Stamm gespielt werden.
Es gibt zwei Methoden der Safternte. Einerseits das Anbohren des Stammes und andererseits das Kappen eines Astes an seiner Spitze. Ich rate auf alle Fälle zur Astmethode, um dem Baum nicht der Gefahr einer kränkelnden Stelle im Stammholz auszusetzen. Bitte nicht fremde Bäume anzapfen, da es als Sachbeschädigung gelten kann, besonders bei der Stammmethode.
Für die Astmethode wird einfach ein Ast so abgeschnitten, daß das Ende einen Durchmesser von ca. 0,5 cm hat. Die Spitze wird in eine Glas-/ Plastikflasche gehängt und die Flasche stabil am Ast angebunden. Mit einer Folie wird die Öffnung abgedichtet, damit keine Insekten in die Flasche kommen - denn unter ihnen gibt es einige Feinschmecker dieses leckeren Saftes. Morgens die Flasche angehängt, kann abens schon der erste Saft geerntet werden. Die Astmethode gibt nicht die großen Mengen, aber für ein Glas täglich reicht es auf alle Fälle. Der Saft hält sich lediglich ein paar Tage im Kühlschrank. Er kann allerdings auch eingefroren werden, wobei nicht bekannt ist, wie die Inhaltsstoffe darauf reagieren. Auch mit Alkohol kann er 1:1 haltbar gemacht werden - aber dann nicht mehr für die Kinder...
Medizinisch hat der Saft auch einige Bedeutung, näher erforscht sind diese aber kaum. Zu dem Zweck kann ebenso der Tee aus den Birkenblättern verwendet werden. Birkensaft kann auch gekauft werden. So wird er z.B. in Finnland zu kommerziellen Zwecken geerntet.
Hier noch eine Zaubertrak-Forendiskussion über Birkensaft. Daraus geht z.B. auch hervor, daß Birkensaft früher zur Weinherstellung genutzt wurde. Vermutlich aus Ermangelung von reinem Trinkwasser.
Im Forum von Chefkoch.de gibt es auch eine interessante Diskussion zu dem Thema. Ein user hatte in einem russischen Laden eine 3 Liter Flasche mit Birkensaft gefunden und wollte nun mehr darüber wissen...
Übrigens:
Als Birkenwasser wird meist ein Auszug aus den Birkenblättern bezeichnet. Es wird z.B. gerne in Haarpflegemitteln verwendet.
Die Sandbirke war übrigens Baum des Jahres 2000. In dem entsprechenden sehr informativen Artikel auf Baum-des-Jahres.de geht es z. B. auch um die Weiblichkeit der Birken.
Donnerstag, 3. April 2008
127) Erntezeit für Birkensaft
Eingestellt von Macht alle mit! am Donnerstag, April 03, 2008
Labels: Bäume, Garten, Gesundheit, Jugend, Kinder, Natur, Naturtipps
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Hallo,
AntwortenLöschenich halte es jetzt aber nicht für besonders Naturfreundlich, wenn alle Leute los rennen und in Birkenstämmen herum schnitze :-/