Freitag, 23. November 2007

017) Monster -> Spinnen -> Tiere!

Die Augen werden groß, der Atem wird schneller, Schweißausbrüche, Fluchtgedanken - oder jetzt sofort ganz schnell zuschlagen, aber unbedingt treffen...

So oder ähnlich geht es vielen, die eine Spinne sehen. Als Kind bin ich schreiend weggerannt, wenn mir eine dieser schwarzen Monsterspinnen auf dem Weg in mein Zimmer im Keller begegnet ist. Dabei bin eigentlich ich ihr begegnet, denn sie saß im Allgemeinen friedlich da. Aber in meinen Augen wollte sie nur eins: mich anspringen!

Zum Glück war meine Mutter schlauer und wußte, daß die Spinne harmlos ist. Sie holte in aller Ruhe ein Glas und eine Karte. Dann stülpte sie das Glas über die Spinne, schob die Karte darunter und brachte das ängstlich im Kreis laufende Tier in den Garten.

Viele Jahre hat es gedauert, bis ich meine Angst überwunden habe, und geduldig brachte meine Mutter jedes dieser "Monster" zurück in die Natur. Irgendwann rannte ich nicht mehr panisch zu Mutti, traute mich sogar auf der anderen Treppenseite an ihr vorbei und... schließlich holte ich selber ein Glas und eine Karte. Ich wollte keine Angst mehr vor dem Tier haben! Entschlossen stellte ich das Glas auf meinen Schreibtisch und beobachtete die Spinne während der Hausaufgaben, wissend, daß sie aus dem Glas nicht raus kommt. Entdeckte, daß sie gar nicht schwarz, sondern braun mit gestreiften Beinen war und schloß schließlich Frieden mit dem behaarten Tierchen.

Mittlerweile bin ich selber Mutter. Spinnen dürfen in Grenzen im Haus bleiben und werden drinnen wie draußen beobachtet. Das Fangen mit Glas und Karte kennen meinen beiden kleinen Jungs schon und beobachten gerne, was darin krabbelt. Denn auch andere Insekten, die sich ins Haus verlaufen oder verflogen haben werden so wieder nach draußen entlassen.

Und heute habe ich also im NABU-Newsletter den Namen meines Kinderschreckens erfahren: es ist die Spinne des Jahres 2008, die ungiftige Große Winkelspinne. Und wer mehr über dieses eigentlich schöne Tier erfahren möchte, muß nur auf die NABU-Seite gehen. Oder gleich auf die Seite von arages.de, der Arachnologischen Gesellschaft e.V.. Schöne Bilder, auch Supernahaufnahmen, gibt es unter Natur-in-NRW.de. Oder Ihr geht auf die entsprechende Seite von Wikipedia.

Dort überall gibt es also Abbildungen der Winkelspinne. Hier im Naturtipps-Blog gibt es aber kein Bild dieses eigentlich schönen Tieres, die Beine sind z. B. gegen die Sonne durchscheinend. So können auch spinnenängstliche Menschen lesen, wie ich Frieden mit den Tieren geschlossen habe. Vielleicht hilft der Tipp ja dem einen oder anderen...

Denn wenn ich höre, daß es Menschen gibt, die aus Angst Spinnen mit Haarspray ansprühen und dabei mit dem Feuerzeug verbrennen, sträuben sich mir die Nackenhaare. Auch das Wegsaugen dieser nützlichen Tiere mit dem Staubsauger ist für mich unbegreiflich. Außerdem sind die Menschen zu bedauern, die so eine Angst vor diesem kleinen ungiftigen Tier entwickelt haben. Schade, daß nicht jeder solch eine geduldige und spinnenfreundliche Mutter hatte oder hat, wie meine es war...

1 Kommentar:

  1. Es dauert eine Weile, sich an verschiedene Insekten zu gewöhnen. Hat man das aber einmal geschafft, sehen wir wie spannend und interessant diese kleinen tiere eigentlich sind.

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Hallo!
Danke, daß Du die Natur aktiv mitschützt!