Der Herbst ist fast zuende, immer mehr Bäume verlieren Ihre Blätter. Eigentlich alle - außer den Kopfweiden, auf die ich warte! Denn diesen Winter möchte ich in unserem Garten eine Weidenhütte bauen. Nicht sooo groß, wie auf dem Bild die Uralte Morla von www.weidenhuette.de, aber auch für Kinder.
Warum???
Es heißt ja immer, Kinder brauchen eigenen Spielraum - also wollte ich eine Hütte für unsere beiden im Garten haben. Aber dann habe ich die Preise der Holzhütten gesehen und dazu unseren kleinen Garten. Hmmm, so klein sind ja nur noch Kunstoffhütten. Nein Danke! Da kam mir der Gedanke an die Kopfweiden im Kindergarten, die geschnitten werden müssen und schöne Zweige haben. Na prima, da werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe verscheucht ;-) Und eine Rückfrage mit der Kindergärtnerin gibt grünes Licht. Die Zweige sind mein! Ran an die Arbeit! Stop - nun warte ich, daß die Blätter fallen...
Während des Wartens ist genug Zeit, genau zu recherchieren, wie eine Weidenhütte eigentlich gebaut wird, und wann und was beachtet werden muß. Ach, und zum Energie sammeln, denn der Kindergarten hat auch keine Weidenhütte mehr...
Und es gibt einiges zu beachten beim Bau solch einer Hütte oder eines Ganges. Dazu erzählt die Seite weidenhuette.de auch viel. Im Folgenden die wichtigsten Punkte:
Ort:
Weiden brauchen Wasser und Licht, darum nicht an dunklen, schattigen Plätzen bauen. Es sei denn, die Hütte soll später nicht austreiben und grün werden. Das wird bei meiner Hütte so sein, da sie unter einer alten schönen Zeder stehen wird. Ich hoffe sie steht dort trocken genug, um nicht so schnell zu verrotten.
Außerdem muß der Boden mit einem Spaten für den Pflanzgraben ausgeschachtet werden können. Oder es müssen ca. 30 cm tiefe Pflanzlöcher gebohrt werden können.
Wasser:
Denkt dran, eine Hütte, die grün werden soll, muß die ersten zwei Jahre regelmäßig, bei Trockenheit auch täglich, gegossen werden.
Material:
Wichtig für den Bau einer Weidenhütte ist, dass du dir Ruten von einer Weidenart schneidest, die länglich geformte Blätter hat. Diese bewurzeln sich besser als die der rundblättrigen Weidenarten. Diesen Tipp gibt das Biosphärenreservat Vessertal in seiner Bauanleitung.
Zeitpunkt:
Wenn sie austreiben soll, ist das Frühjahr im März/ April am günstigsten. Es gibt außerdem eine gesetzliche Regelung, wonach Weiden im Sommer nicht geschnitten werden dürfen, da sie vielen Vögeln, Bienen und anderen Lebewesen als Heimat, Nahrung und Kinderstube dienen. Nun, und ich wähle einfach die laubfreie Zeit für mein Projekt, damit ich die Blätter nicht mittragen muß...
Planung:
Wenn die Hütte wachsen soll, sollte sie von allen Seiten zur Pflege erreichbar sein. Außerdem muß genug Material vorhanden sein - dicke Äste für das Grundgerüst, dünnere Äste für die Flechtarbeiten.
Ideen:
Hier ein paar Seiten, wo verschiedene Bauten vorgestellt werden. Es sind beeindruckende Großprojekte dabei, die einfach mal zeigen, was möglich ist:
- Naturbauten.com
- Baubotanik.de
- Weidenmoos.de
- Freitag Weidenart
- Weidensturm.de
- Naturspielräume
- sanfte Strukturen
Bau:
sehr gute Hilfen gibt es bereits auf den beiden oben genannten Seiten.
Bilder und etwas Text zum Bau einer einfachen kleinen Hütte gibt es auf der Seite der Kirche Fränkisch Crumbach.
Auch die Realschule am Europakanal hat eine schöne kleine Hütte gebaut und eine Anleitung ins Netz gestellt.
Der Weidensepp gibt neben einer Kurzanleitung in 8 Bildern für Weideniglu mit Tunnel auch noch Skizzen zur Hilfe.
Pflege:
Nun, eine grüne Hütte muß die ersten Jahre gegossen werden, bis sich ausreichend Wurzelwerk gebildet hat.
Dann ist auch eine regelmäßige Pflege nach Bedarf notwendig. Während die Zweige im ersten Jahr nur 0,5 bis 1 Meter wachsen, können es später lochttp://www.blogger.com/img/gl.link.gifker 4 - 5 Meter jährlich sein.
Die Zweige können einfach zu einer urigen Burg wild verwachsen, geschnitten werden oder aber verflochten werden. Das bleibt jedem selber überlassen - nur sollte man sich im Vorfeld darüber im Klaren sein. Hier steht eventuell regelmäßige Arbeit und regelmäßiges Schnittmaterial an...
Ist eine Hütte groß genug, und werden die Zweige regelmäßig lose eingeflochten, können sogar Vögel oder Fledermäuse einziehen.
Nun, und dann wünsche ich einfach noch viel Spaß mit der neuen Hütte!
Übrigens: auf der Seite Gartenbauvereine.org gibt es auch noch ein Merkblatt zum Bauen mit Weiden vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V..
Übrigens: steckt für die Kinder ein paar Zweige in eine Vase mit Wasser und zeigt ihnen, wie die Wurzeln wachsen. Aus einem abgeschnittenen Zweig kann so ein neuer Baum werden! Solch ein Erlebnis merken Kinder sich.
Also: helft bei der Pflege der Kopfweiden und baut dabei und davon doch einfach mal eine Weidenhütte.
Dienstag, 20. November 2007
014) Weidenhütte selber bauen
Eingestellt von Macht alle mit! am Dienstag, November 20, 2007
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Hallo!
Danke, daß Du die Natur aktiv mitschützt!