Bildquelle: www.pixelio.de, Fotografin: Heike Hering
Der Winter soll kalt werden dieses Jahr!
Und doch: Jedes Jahr die gleichen Überlegungen - soll ich die Vögel füttern oder nicht. Und wenn ja, wann fange ich am Besten damit an. Wie ich nun erfahren habe, hätte ich schon längst anfangen dürfen, da wir in der Stadt wohnen. Denn hier ist das Nahrungsangebot schon im Herbst knapp - bei den aufgeräumten Gärten um uns her kein Wunder...
Der Internetauftritt der Wildvogelhilfe entledigt mich aller Zweifel. Damit auch Ihr endlich genau Bescheid wißt - und mit den Gegnern der Witterfütterung darüber reden könnt, schaut Euch die Seite über "Das Für und Wider der Fütterung" an.
Und einen Gesamteinstieg über die Vogelwelt findet Ihr hier:
Übrigens: In unseren Nachbarländern werden seit Jahren umfangreiche Studien über den Einfluss der Vogelfütterung im Winter oder sogar während des gesamten Jahres auf die Populationen verschiedener Wildvogelarten durchgeführt. Sie besagen allesamt, dass die winterliche Fütterung den Tieren ausschließlich nützt, sofern sie artgerecht durchgeführt wird.
Bildquelle: www.pixelio.de, Fotograf: Michael Jurman
Da sind wir bei einem gaaaaanz wichtigen Punkt: sauber, regelmäßig und artgerecht muß die Fütterung sein. Aber das ist kinderleicht:
- Haltet vor allem den Futterplatz sauber und gebt nur Vogelgerechtes Futter. Also kein Menschenessen wie Brot, Chips oder salzige Kartoffeln.
- Der Standort des Futterplatzes sollte ein übersichtlicher Platz mindestens 2 Meter vom nächsten Fenster entfernt (Unfallgefahr!) sein. Übersichtlich für die Vögel, damit Freßfeinde sich nicht anschleichen können. Übersichtlich für Euch, damit ihr vielleicht vom Fenster aus den Tieren zuschauen und sie bestimmen könnt. Aber möglichst auch in der Nähe von Gebüsch, damit die Vögel leicht fliehen können und sich sicherer fühlen. Auch eine Hauswand gibt Sicherheit.
- Der richtige Zeitraum im Jahr ist recht lang. Es kann schon im September mit der Anfütterung begonnen werden. So lernen die Vögel den Platz kennen und wissen in Notzeiten, wo es etwas gibt. Außerdem kommen sie mit Fettreserven in den Winter. Und damit sie zur Brutzeit kräftig sind, darf je nach Wetter auch bis in den April/ Mai mit dem entsprechenden Futter gefüttert werden. Aber Achtung bei warmem Wetter - das Futter wird schneller schlecht!
- Bietet auch sauberes Wasser an. Besonders bei schneefreiem Frostwetter leiden die Tiere Durst.
- Und hier der Tipp für alle Kinder, besonders Schulkinder und Frühaufsteher: Die beste Zeit zum Füttern ist morgens vor der Morgendämmerung. Dann können die Vögel sich nach einer kalten Nacht gleich stärken. Und damit sie auch satt in die Nacht kommen darf 2 Stunden vor der Dunkelheit noch einmal ein Abendbrot gereicht werden, falls der Platz leergefressen ist... Achtung: Fütterungszeiten müssen täglich eingehalten werden - nur weil Sonntag ist, schlafen die Vögel nicht 2 Stunden länger. Sie sitzen im Zweifelsfall hungrig da und warten frierend auf Futter an ihrem Stammplatz... Und in den Ferien kann vielleicht ein Nachbar weiter füttern. Vogelfütterung ist eine verantwortliche Aufgabe die Zuverlässigkeit fordert! Besonders, wenn nur an dem Platz gefüttert wird und drumherum nicht. Denn die Vögel verlassen sich mit der Zeit auf die Futterquelle!
- Je nach Vogelart gibt es unterschiedlich Möglichkeiten der Fütterung. Zwischen Vogelhaus und Knödel gibt es noch manch andere Lösung, die aber hier den Rahmen sprengen, klickt einfach auf den Link.
- Wer Spaß hat, kann auch selber Vogelfutter zubereiten und mischen. Rezepte und Ideen gibt es auch auf der Seite.
TIPP: Legt Euch ein Fernglas und ein Bestimmungsbuch an Euren Beobachtungsplatz, dann könnt Ihr die Tiere besser beobachten und Euren Freunden erzählen, wen ihr beobachtet habt.
Und wer gerne noch weiterlesen möchte zu dem Thema, wird auch auf den folgenden Seiten fündig:
- NABU - Vögel füttern im Winter
- LBV - Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. - Winterfütterung
- Zum Thema Vogelgrippe und Vogelfütterung bietet die Vogelwarte Radolfzell eine pdf-datei zum Runterladen. Danach ist die normale Winterfütterung weiterhin unbedenklich. Und auf Sauberkeit und Hygiene soll ja sowieso geachtet werden, also hinterher gründlich Hände waschen, nicht mit dem Handfeger aus der Küche den Futterplatz sauber machen u.s.w. Auch sollte nicht unnötig viel Staub ausgewirbelt werden, z. B. beim Fegen. Aber das ist ja sowieso zu beachten. Bisher wurde noch kein Fall von Vogelgrippeerkrankung am Futterhaus beobachtet. Kleinvögel gelten bislang als wenig anfällig für die Seuche.
Selbst das Vorkommen eines einzeln vorkommenden toten Vogels ist demnach nicht besorgniserregend. Ältere Tiere und andersweitig geschwächte Tiere schaffen es manchmal noch bis an den Futterplatz und verenden dann in seiner Nähe. Auch Unfallopfer durch Fensterscheiben kann es bei Fütterung in Fensternähe geben. Abgesehen von offensichtlichen Unfallopfern sollten tote Tiere in der Nähe des Futterplatzes beim zuständigen Veterinäramt (in der Regel beim Landratsamt angesiedelt) zur genaueren Untersuchung abgegeben werden. Dann hat man die Gewißheit, daß alles o.k. ist. Dazu eine Plastiktüte über die Hand ziehen und den Vogel mit dieser aufnehmen und darin transportieren oder aber Einweghandschuhe anziehen.
Bildquelle: www.pixelio.de, Fotograf: Kurt Michel
Übrigens: Wenn wir endlich einmal unsere Gärten naturgerechter in den Winter entliessen, dann würden die Vögel auch ohne direkte Fütterung mehr Fressen finden. Aber bis dahin bitte ich Euch: Macht alle mit! - Aber richtig...
Und noch viel Spaß bei der Vogelfütterung!
Übrigens:
Der bayerische Gesundheitsminister hat aktuell eine Pressemitteilung zum Thema Ambrosia und Vogelfutter rausgegeben:
Bernhard: Allergie-Pflanze auch im Winter bekämpfen - nur Ambrosia-freies Vogelfutter verwenden
Auch im Winter muss demnach die Allergie-auslösende Ambrosia-Pflanze weiter bekämpft werden; denn über verunreinigtes Vogelfutter gelangen ihre Samen in den Garten. Darauf machte Bayerns Gesundheitsminister Otmar Bernhard zu Beginn der winterlichen Vogelfütterung aufmerksam und empfahl, beim Kauf auf Ambrosia-freies Vogelfutter zu achten. Bernhard: 'Ambrosiapollen sind starke Allergene. Sie können zu Heuschnupfen und Asthma führen, selbst bei Menschen, die bisher davon verschont waren.'
Am Besten solle möglichst nur Vogelfutter aus deutschem Anbau verfüttert werden.
Wem die Problematik mit der aus Nordamerika eingeführten Ambrosia-Pflanze genauso unbekannt ist, wie mir bis eben, der kann sich unter Aktionsprogramm Ambrosiabekämpfung in Bayern 2007 genauer darüber informieren.
Montag, 26. November 2007
019) Winterfütterung von Singvögeln - jetzt aber zacki!
Eingestellt von Macht alle mit! am Montag, November 26, 2007
Labels: Alltag, Garten, Gesundheit, Herbst, Kinder, Natur, Tiere, Umweltschutz, Vögel, Winter
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Hallo!
Danke, daß Du die Natur aktiv mitschützt!