Dienstag, 16. Juni 2009

314) NABU ruft zur Meldung von Mehl- und Rauchschwalben auf

Gerade habe ich folgenden Artikel auf der Seite des NABU gefunden, der dort auch als Pressemitteilung steht:

http://nrw.nabu.de/naturerleben/naturtipps/sommer/08255.html

Viele Schwalbennester sind leer geblieben

NABU ruft zur Meldung von Mehl- und Rauchschwalben auf

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Düsseldorf
– Wo bleiben die Mehlschwalben? Warum werden die Nester, die seit
vielen Jahren stets voll belegt waren, dieses Jahr nicht genutzt? Was
ist passiert mit unseren Schwalben? Diese und ähnliche Fragen besorgter
Bürger werden dem NABU seit einigen Wochen häufiger gestellt. Denn
viele Nester sind in diesem Frühjahr leer geblieben oder es sind
mancherorts gar keine Schwalben mehr eingetroffen. „Wir nehmen diese
Meldungen sehr ernst, denn leider bestätigen sie die Beobachtungen von
Vogelkundlern in ganz Nordrhein-Westfalen, dass die Schwalbenbestände
bereits seit Jahren stark rückläufig sind,“ sagt Bernd Jellinghaus,
Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie und Vogelschutz im
NABU NRW. Deshalb ruft der NABU alle Bürger auf, Mehl- und
Rauchschwalbenvorkommen, aber auch alle leer gebliebenen Kolonien, zu
melden.

Dieses Jahr seien zwar einige Mehlschwalben sehr spät eingetroffen und
hätten daher erst mit erheblicher Verzögerung mit dem Nestbau und der
Brut begonnen. Aber überall dort, wo die Nester jetzt noch unbesetzt
seien, könnte man davon ausgehen, dass die Brutstätte ungenutzt bliebe.
„Für Ornithologen sind aber auch Meldungen von verwaisten Brutkolonien
wichtig, da man so einen genaueren Überblick darüber erhält, wie stark
der Rückgang tatsächlich ist“, so Jellinghaus. Wichtig bei einer
Meldung an den NABU seien die Angaben zur Schwalbenart sowie die Zahl
der besetzten beziehungsweise unbesetzten Nester. Auch wer Kenntnisse
über verlorengegangene Brutkolonien beispielsweise durch eine
Haussanierung hätte, könne dies unter info (ad) nabu-nrw.de melden.

Dabei seien die Tiere auch von Laien recht leicht auseinanderzuhalten:
Rauchschwalben seien an der rotbraunen Stirn und Kehle, sowie den
langen, spießförmigen Schwanzfedern leicht zu erkennen. Sie bauen ihr
napfförmiges, offenes Lehmnest in der Regel im Innern von Gebäuden.
Mehlschwalben hätten eine auffallend weiße Unterseite und einen weißen
Bürzel (verlängerter Rücken) sowie einen kurzen gegabelten Schwanz. Sie
bauen ein bis auf das Flugloch geschlossenes Lehmnest an den
Außenseiten der Gebäude und brüten meist in Kolonien.

„Fehlende Brutmöglichkeiten und der Rückgang der Nahrungsgrundlage sind
Gründe für den Rückgang unserer Schwalben“, weiß der NABU-Vogelexperte.
Während Hausbesitzer oft ohne Kenntnis der Rechtslage bei einer
Haussanierung die Nester der Mehlschwalben zerstörten, verschlössen
besorgte Landwirte den Rauchschwalben ihre Ställe, um
EU-Hygieneanforderungen gerecht zu werden. "Die Nester der kleinen
Koloniebrüter sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz allerdings
geschützt und dürfen grundsätzlich nicht beschädigt oder abgeschlagen
werden. Auch der Zugang zu bestehenden und genutzten Nestern darf nicht
versperrt werden", erklärt Jellinghaus. Traurige Konsequenz der sich
ständig verschlechternden Lebensbedingungen: In der kürzlich
veröffentlichten neuen Roten Liste der Brutvögel Nordrhein-Westfalens
wird nun auch die Mehlschwalbe als gefährdet eingestuft. Das gilt für
die Rauchschwalbe schon länger.

Aktuell habe ich dazu auch einen Thread eingerichtet:

Wo sind die Schwalben? Wie steht Ihr zu Schwalben am Haus/ im Stall?

http://www.utopia.de/forum/showthread.php?t=5583

Also, wie geht Ihr mit Nestern am Haus um?
Fördert Ihr es, daß die Schwalben bei Euch brüten können?
Oder seid Ihr ganz froh, "wenn es keinen Dreck gibt..."

Mein Vater jedenfalls ist jedes Jahr glücklich, wenn "seine Schwalben" wieder daheim sind :-)

Und der NABU hat auch noch folgenden Artikel unter der selben Internetadresse:

"Nester für Mauersegler- und Schwalben

Tipps zum friedlichen Zusammenleben mit Vögeln am Haus"

http://nrw.nabu.de/naturerleben/naturtipps/sommer/08255.html

Übrigens:

Schwalben am Haus wurden früher immer für Glücksbringer gehalten - vielleicht sollten wir das mal wieder einführe - wenigstens sollten wir sie entsprechend willkommen heißen :-)

1 Kommentar:

  1. Warum wundert Ihr Euch daß die Rauchschwalben-Population rückläufig ist? Wenn man wie ich (72jährig)vor 40 Jahren mit dem Auto im Sommer unterwegs war,mußte die Frontscheibe nach 200 Kilometer Fahrt von Insekten gereinigt werden, sonst war Blindflug angesagt. Diese Insektennahrung fehlt den Schwalben heute. In dem Dorf in dem ich lebe, existiert noch ein bäuerlicher Betrieb mit offenen Viehställen und ca 30 Rauchschwalbennestern.

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